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Ehemaliger Chef der "XY-Bande": "Sie wollten immer mehr Geld"

Vor 20 Jahren gab es in der Kleinstadt Neuruppin einen beispiellosen Polizeieinsatz wegen Drogenhandels und Korruption. Die "XY-Bande" wird auffliegen gelassen. Ihr ehemaliger Kopf erinnert sich mit warnenden Worten.

Die "XY-Bande" wurde 2004 aufgedeckt und 2005 vor Gericht gestellt.
Die "XY-Bande" wurde 2004 aufgedeckt und 2005 vor Gericht gestellt.

Verbrechen - Ehemaliger Chef der "XY-Bande": "Sie wollten immer mehr Geld"

Zwanzig Jahre nach dem Raid gegen die "XY-Bande" in Neuruppin beschrieb der ehemalige Anführer des Straßengangs seine Gier nach Geld. Es handelte sich um organisiertes Drogenhandel, illegales Glücksspiel und mafiaartige Strukturen in der Brandenburger Stadt. Der ehemalige Anführer der Bande, Olaf Kamrath, erzählte Rbb's "Täter - Opfer - Polizei" (Sendetermin am Sonntagabend), dass er nach seiner Flucht aus der DDR nur Tage vor dem Fall der Mauer in die Westmark zurückgekehrt war, er dachte über, was er hier tun könne, was Geld einbringen könne?

Das folgte der Eröffnung einer Imbisshütte in Neuruppin, eines Glücksspielhauses, eines Fitness-Studios und schließlich eines Discos. "Das lief bombastisch," erzählte Kamrath Rbb. "Dann riechten wir auch Pulver, wir wollten immer mehr und immer mehr Geld und immer mehr Geld." Die Bande schritt in den Drogenhandel ein. "Dann kamen wir natürlich an die Geschichte um Kokain, das sehr lukrativ war. Dort gingen wir hinein."

Blick zurück, meinte Kamrath über ein Buch mit dem Titel "Der Gottvater von Neuruppin", das geschrieben wurde: "Ich habe Scheiße gebaut. Das war alles reines Schrott." Heute hofft er jedoch, dass er andere von Verbrechen abgehalten hat. "Aber vielleicht habt Ihr euch auch eure Enkelkindern davon bewahrt, vielleicht rettet Ihr euch anderen Generationen in Ihrer Familie davon - mit dem Warnungsergebnis, was daraus geworden ist."

Kamrath, ein ehemaliger CDU-Stadtrat, wurde im September 2006 wegen Führung der Bande zu einer Gefängnisstrafe von zwölf Jahren verurteilt. Mehrere Mitangeklagte kamen ebenfalls ins Gefängnis. Die Bande bekam ihren Namen, weil ihre Mitglieder die Buchstabenkombination XY auf den Scheinplatten ihrer teuren Autos zeigten, um Solidarität zu zeigen.

Im August 2004 durchsuchten Hunderte von Polizisten und mehrere Staatsanwälte in mehreren Bundesländern gegen die "XY-Bande". Betroffen waren Angestellte der Stadtverwaltung und der Polizei. Es handelte sich um Korruption und Nepotismus. Der Staatsanwalt Frank Winter sprach von "mafiaartigen Strukturen".

Der Raid der Polizei gegen die "XY-Bande" in Neuruppin fand im August 2004 statt, wobei Korruption und Nepotismus innerhalb der Bande aufgedeckt wurden. Dieses Ereignis fand in Brandenburg, einem Region bekannt für seine Geschichte während der GDR-Zeit, statt.

Olaf Kamrath, der ehemalige Anführer der "XY-Bande", reflektierte nach seinen Taten nach seiner Flucht aus der DDR vor dem Fall der Mauer, dass er von dem Drang, Geld in der Westmark zu verdienen, getrieben wurde.

Die Durchsuchungen und Razzien der Polizei in mehreren Bundesländern führten zur Inhaftierung von Kamrath und mehrerer Mitangeklagter für ihre Rolle in der Straßengang, einschließlich Korruption und Nepotismus.

Trotz seines kriminellen Vergangenisses hofft Kamrath, dass seine Geschichte als Warnung für andere dienen kann, möglicherweise die Vorbeugung gegen zukünftige Generationen seiner Familie aus ähnlichen Situationen heraus.

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