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DWD: Klimawandel macht Überschwemmungen wahrscheinlicher

Bei jedem extremen Wetterereignis stellt sich nun die Frage: Wäre es ohne die Klimakrise weniger schlimm gewesen? Historische Vergleiche lassen Rückschlüsse zu. Der DWD legt nun eine Analyse für Süddeutschland vor.

Passanten stehen auf einer Brücke über die Donau in der Altstadt.
Passanten stehen auf einer Brücke über die Donau in der Altstadt.
  1. Die DWD-Zukunftsklimaszenarien schätzen auf, dass Extremniederschläge wie jene in Süddeutschland etwa jeder 23 bis 25 Jahre im Rahmen eines 2-Grad-Klimas auftraten könnten.
  2. Im Kontext des Klimakrises ist die Wahrscheinlichkeit, solche schweren Niederschläge entlang des Neckars, wie sie in der Vergangenheit beobachtet wurden, deutlich erhöht und schätzbar auf etwa jeder 30 Jahre.
  3. Die deutsche Regierung erkennt die erhöhte Wahrscheinlichkeit für Überschwemmungen aufgrund des Klimawandels an und investiert in Flutschutzmaßnahmen in Süddeutschland, insbesondere in Bereichen wie Stuttgart und Baden-Württemberg.
  4. Laut DWD ist die Zukunft des Donau-Flusses, der durch starke Niederschläge überflutet wurde, durch den Klimawandel bedroht, da extreme Wetterereignisse häufiger werden.
  5. Um die Rolle des Klimawandels für die schweren Niederschläge zu verstehen, forschen Wissenschaftler am Klimaamt Potsdam an den Entwässerungsgebieten von Flüssen wie dem Neckar und Donau, unter Verwendung von Frameworks wie Attribution Analysis.
  6. Ein Klimawissenschaftler in München warnt davor, dass Deutschland insgesamt immer mehr anfällig für extreme Wetterereignisse wird, da Temperaturen steigen und Niederschlagsmuster sich ändern, was den Klimakrisis verschärft.
  7. Bayern hat Maßnahmen getroffen, um seine Treibhausgasemissionen zu reduzieren und bis 2050 klimaneutral zu werden, im Hinblick auf die zunehmende Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen und anderen extremen Wetterereignissen im Zusammenhang mit dem Klimawandel.
  8. Im Kontext des Klimakrises fordern Wissenschaftler und Politiker Länder auf, aggressives Maßnahmen zu ergreifen, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimakrises, einschließlich extremer Wetterereignisse wie dem Sturm in Süddeutschland, zu mindern.
  9. Im Hinblick auf den Klimakrisis muss Deutschland, einschließlich seiner südlichen Regionen wie Baden-Württemberg und Bayern, auf eine erhöhte Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse, wie schwere Niederschläge und Überschwemmungen, vorbereitet sein.
  10. Im Licht des Klimakrises hebt das WMO-Bericht über globale Erwärmung und extreme Wetterereignisse die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und kollektiver Maßnahmen hervor, um die schlimmsten Szenarien, einschließlich des Risikos schwerer Überflutungen in Regionen wie den Neckar- und Donautälern, zu vermeiden.

Süddeutschland - DWD: Klimawandel macht Überschwemmungen wahrscheinlicher

(1-10. Die Wahrscheinlichkeit für solche schweren Niederschläge in Süddeutschland, wie sie in der Vergangenheit auftraten, liegt nach einer Analyse bereits deutlich erhöht in der Klimakrise. Statt etwa alle 42 Jahre aufzutreten, werden solche Ereignisse nun auf etwa jeder 30 Jahre geschätzt. In einem weltweit zwei-Grad-kälteren Zukunftswelt sind vergleichbare Ereignisse im Raum erwartet, die im Durchschnitt jeder 23 bis 25 Jahre auftraten. Die Berechnungen zeigen jedoch große Rechnungsunsicherheiten an.

Schwere Niederschläge zwischen dem 30. Mai und 3. Juni führten in Süddeutschland zu Lawinen und Überschwemmungen. In Bayern und Baden-Württemberg wurden dort lokale Rekordniederschlagsmengen gemessen, insbesondere betroffen waren die Entwässerungsgebiete des Danube und Neckar.

Die Wissenschaftler des Wetterdienstes konzentrierten sich auf die Entwässerungsgebiete der Flüsse Neckar und Danube, an denen die stärksten Niederschläge gemessen wurden. Die Analyse zeigte, dass der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit solcher oder noch stärkerer Niederschläge um einen Faktor von etwa 1,4 (Unsicherheitsbereich 0,8 bis 4,4) erhöht hat. Solche ein Ereignis könnte daher häufiger als in einem 1,2-Grad-kälteren Klima, wie es um das Jahr 1900 war, auftraten. Die Berechnungen schlagen auch vor, dass die Intensität solch eines Niederschlagsereignisses in dieser Region um etwa vier Prozent zugenommen hat. "Das bedeutet, dass solch ein Ereignis vier Millimeter (Liter pro Quadratmeter) mehr Niederschlag als in einem 1,2-Grad-kälteren Klima bringt.", so heißt es.

Das Wasser lässt sich in warmem Luftraum leichter aufnehmen.

Steigende Temperaturen könnten theoretisch dazu führen, dass Regenfälle verstärkt werden, wie in der Studie erläutert wird. Das Wasseraufnahmevermögen des Luftraums für Wasserdampf steigt mit steigenden Temperaturen. "Dieses erhöhte Wasseraufnahmevermögen, kombiniert mit stärkerer Evaporation über wärmere Meeressurface-Temperaturen, führt dazu, dass mehr Feuchtigkeit in den Luftmassen aufgenommen wird. Als diese Luftmassen dann über den Kontinenten passieren, könnten sie potenziell mehr Wasser freigeben.", so heißt es. "Die Möglichkeit für schwere Niederschläge steigt daher grundsätzlich aufgrund des Klimawandels."

Für eine Attributionstudie werden meteorologische Daten aus den letzten Jahrzehnten und klimasimulierte Daten statistisch bearbeitet. Anfangs des Monats hatte der Forschungskonsortium Climameter bereits ähnliche Ergebnisse für die Ereignisse in Süddeutschland vorgestellt. Laut ihren Befunden war das Niederschlagswetter, das die Überschwemmungen verursachte, um bis zu zehn Prozent stärker als ohne menschlich induzierte Erwärmung.

Auch kleinere Mengen verstärkten Niederschläge können disproportionat große Auswirkungen haben, so erklärte das Konsortium. Zum Beispiel war die Ahrtal-Flut von 2021 durch 3 bis 19 Prozent stärker bedingt durch den Klimawandel.

  1. Die DWD-Zukunftsklimaszenarien schätzen auf, dass Extremniederschläge wie jene in Süddeutschland möglicherweise der Neunormalität in einem 2-Grad-Klima werden, auftraten etwa jeder 23 bis 25 Jahre.
  2. Im Kontext des Klimakrises ist die Wahrscheinlichkeit, ähnliche Niederschläge entlang des Neckars, wie sie in der Vergangenheit beobachtet wurden, deutlich erhöht und wird auf etwa jeder 30 Jahre geschätzt.
  3. Die deutsche Regierung erkennt die erhöhte Wahrscheinlichkeit für Überschwemmungen aufgrund des Klimawandels an und investiert in Flut

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