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Druck von allen Seiten: Die Lebensmittelindustrie schlägt Alarm

Tobias Blömer
Tobias Blömer, Vorsitzender der Agrar- und Ernährungswirtschaft MV.

Die Atmosphäre in der nordöstlichen Lebensmittelindustrie ist nicht gut. Die bevorstehende Erhöhung des Mindestlohns im Dezember, hohe Energiepreise, eine deutliche Erhöhung der LKW-Maut im Dezember sowie Billigprodukte aus dem Ausland bereiten vielen Unternehmen Überlebensprobleme, warnt die Mecklenburg-Vorpommerische Agrar- und Ernährungswirtschaft GmbH (AMV). . „Viele Unternehmen stecken in Schwierigkeiten. Es ist schwierig, in einem Jahr wie diesem Geld zu verdienen“, sagte AMV-Präsident Tobias Blömer der Deutschen Presse-Agentur.

Die Branche befindet sich im Spannungsfeld zwischen steigenden Kosten und festen Preisen. Einerseits den Lebensmitteleinzelhandel verhandeln. Als Vermarkter kämpfen die Einzelhändler selbst mit steigenden Kosten und stehen unter dem Druck der Kunden, aufgrund steigender Preise beim Einkauf vorsichtiger und kostenbewusster zu werden bzw. zu werden. Wie Blömer, Geschäftsführer der Rostocker – Wurst- und Schinkenspezialitäten GmbH, sagt, seien die Gespräche mit Handelsmittlern und Händlern mit Gewinnsorgen in diesem Jahr äußerst schwierig gewesen.

Die Kunden sind verärgert und der Einzelhandel versucht, sie mit dem Preis zu umwerben. „Das würden die Produktionsbetriebe lieber bezahlen, aber das geht nicht“, sagte der AMV-Präsident. Der Verband fordert unter anderem eine klare, verbindliche Herkunftskennzeichnung für alle Ernährungsprodukte, wie auch für Fleisch Würstchen Gleiche Situation. Noch schwieriger wird die Situation durch Billigprodukte aus Ländern mit weniger strengen Auflagen und Vorschriften als Deutschland.

Auf dem Norddeutschen Ernährungsgipfel am 21. September in Rostock-Warnemünde spielten die Herausforderungen der Branche eine zentrale Rolle. Zu der Konferenz werden 200 Experten aus ganz Norddeutschland erwartet. Die Konferenz hat zwei Titel: „Wenn Veränderung zur neuen Normalität wird“ und „Was ist die Zukunft der Ernährung?“. Auch wichtige Trends der regionalen und nachhaltigen Entwicklung sowie der Bio-, veganen und vegetarischen Produktbereiche seien mit Kostendruck und steigenden Preisen konfrontiert, sagte Blömer.

In Mecklenburg-Vorpommern spielt die Lebensmittelindustrie traditionell eine wichtige Rolle. Derzeit gibt es 88 Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern, die mehr als 14.400 Mitarbeiter beschäftigen. Die Branche erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 4,5 Milliarden Euro. Auf die Lebensmittelindustrie entfallen rund 33 % des Gesamtumsatzes des MV-Verarbeitenden Gewerbes.

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