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Drosten: Die neue Sublinie omicron dürfte dominant sein

Christian Drosten
Christian Drosten weist auf ein Missverständnis zu seiner Äußerung zum Pandemie-Ende hin.

Virologe Christian Drosten ist der Ansicht, dass die in den USA zunehmend nachgewiesene Coronavirus-Sublinie XBB.1.5 auch in Deutschland vorherrschen sollte. „Einfach, weil die relative Übertragbarkeit dieses Virus im Vergleich zu anderen derzeit zirkulierenden Viren viel höher ist“, sagten Forscher der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus Update“. Dieser Vorteil erinnert an die Ära der Delta- und Omicron-Varianten. Das bedeute aber nicht, dass in diesem Winter eine riesige neue Welle drohe, sagte Drosten.

Bis Ende 2022 wird die Zahl der bestätigten Fälle von XBB.1.5 in Deutschland relativ gering bleiben. „Die Variante XBB.1.5 ist in den Vereinigten Staaten von Amerika mit einem Anteil von 1 Prozent weit verbreitet“, schrieb das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagabend in seinem wöchentlichen Covid-19-Bericht. „Ihr Anteil lag in den ersten Wochen unter 0,5 %.“ Sublines stehen wie andere Sublines unter Beobachtung. Vorläufige Daten deuten auf einen Wachstumsvorteil gegenüber anderen und zuvor vorherrschenden Sublinien hin. Diese Angaben korrelieren mit Daten der letzten Woche des Vorjahres und basieren auf niedrigeren absoluten Zahlen.

Schätzung

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist der neue Strang keine Mutationen auf und ist für Veränderungen im Schweregrad der Erkrankung bekannt. Die Zahl der Fälle weltweit dürfte jedoch aufgrund genetischer Merkmale und Schätzungen der Wachstumsrate zunehmen. Allerdings herrscht noch viel Unsicherheit – auch weil die bisherigen Angaben zur Wachstumsstärke nur auf US-Daten beruhen.

Der Coronavirus-Experte Drosten war gestern erstmals seit fast zehn Monaten wieder im NDR-Infoformat zu hören und wies zunächst auf die Missbilligung seiner öffentlichkeitswirksamen Äußerung zum Ende der Pandemie im Dezember hin . Missverständnis. In dem Interview hat er tatsächlich etwas anderes gesagt, als manche Teile der Öffentlichkeit akzeptierten. Nach einigen Lesungen von Medien und Politikern erklärte er dann die Pandemie für beendet und sagte: „Ich denke, jeder, der meine Mitteilungen bisher gehört hat, weiß, dass ich diese Art von Forschungskram eigentlich nicht in der Öffentlichkeit sage.“

Er konnte nur sagen, was er erwartet hatte: “Wir werden bald in ein paar Monaten sagen: Im Nachhinein war das die erste endemische Welle dieses Virus, was bedeutet, dass die Pandemie vorbei ist. Ende.” Kannst du nicht so etwas vorher ankündigen.

Der Satz im “Tagesspiegel”-Interview führte auch in der Politik zu Forderungen nach weiteren Lockerungen. Die Zeitung zitierte ihn mit den Worten: „Wir erleben in diesem Winter die erste Welle der Sars-Cov-2-Epidemie, und ich denke, die Pandemie ist vorbei.“ Massenimmunität, „im Sommer kommt kaum ein Virus durch“.

Drosten: Keine Beunruhigung

Für sie sagte Drosten im Podcast, dass es bei den aktuell hohen Infektionszahlen in China keinen konkreten Grund gebe, sich Sorgen um eine neue Variante des Virus zu machen . Allerdings besteht ein gewisses grundsätzliches Risiko, dass Viren dort noch neue Lösungen finden. Mögliche neue Varianten können durch Tests in vielen Einfuhrländern schnell erkannt werden. Bei den bisher in China gefundenen Erregern handelt es sich allesamt um „ganz normale Varianten des Virus“, die hier zum bestehenden Mix gehören.

In seinem ersten Corona-Wochenbericht des neuen Jahres schreibt das RKI: „Nach einem deutlichen Rückgang vor Jahresbeginn und einer kleinen Erholung mittelfristig zeichnet sich nun ein weiterer Rückgang ab in der Anzahl der Fälle. »

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