Dresden will zum diesjährigen Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg am 13. Februar 1945 eine deutliche Friedensbotschaft in die Welt senden. Angesichts eines für unmöglich gehaltenen Krieges in Europa sei es wichtig, «dass wir in Gemeinschaft zusammenstehen und ein deutliches Signal für Frieden und Demokratie» setzen, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) am Montag und rief zur Beteiligung an der traditionellen Menschenkette auf.
Nach zwei Jahren mit Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie soll sie unter dem Motto «Frieden! Gemeinsam gestalten» wieder die Elbe überschreiten und die Innenstadt umschließen. «Dafür brauchen wir viele Engagierte, die einstehen für den Frieden, für Demokratie», sagte Ursula M. Staudinger, Rektorin der Technischen Universität Dresden. In Zeiten der Verunsicherung und Verängstigung angesichts des gestörten Friedens in Europa brauche es die Stärke der Gemeinschaft. «Wir dürfen keine fremdenfeindliche menschenverachtende Rede im öffentlichen Raum und in sozialen Medien tolerieren, dafür stehen wir ein.»
Das Programm umfasst wie in der Vergangenheit auch Gedenken auf Friedhöfen, Kirchen und Erinnerungsorten sowie Konzerte der Dresdner Philharmonie und des Dresdner Kreuzchors. Der Mahngang «Täterspuren» führt diesmal an drei Orte, die von der Einflussnahme der Nazis auf Theaterwelt und Bildende Kunst sowie deren Lehre zeugen. Genehmigt sind zudem das traditionelle Stille Gedenken an der Frauenkirche tagsüber bis in die Nacht und eine Versammlung gegen Krieg.
Dresden war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bomben stark zerstört worden. Bis zu 25.000 Menschen starben. Neonazis hatten früher immer wieder versucht, den Gedenktag zu missbrauchen, seit 2012 überwiegt das friedliche Gedenken der Bürger.