Die Regisseure Peter Jordan und Leonhard Koppelmann feierten die Aufregung ihrer “Dreigroschenoper” im St. Pauli Theater in Hamburg Premiere. Die Inszenierung von Bertolt Brechts Stück aus dem Jahr 1928 stützte sich auf eine erhebende Broadway-Atmosphäre und suchte fesselnde Bilder für die Kulisse. Dahinter offenbart sie jedoch eine zeitlose Kritik an kapitalistischen Verhältnissen, die für einige zum Wohlstand beitragen, für andere jedoch ein Leben in Armut bedeuten.
Die Action spielt sich auf einer leeren Bühne vor ständig wechselnden Videoprojektionen ab, eine tanzende Schar aus Huren, Bettlern und Showgirls findet wenig Ruhe. Das Tempo ist von Anfang an hoch und die Szenenabfolge dicht. Scharf und energisch präsentieren Band und Orchester unter der Leitung von Uwe Granitza Kurt Weills Hits wie „Die Moritat von Mackie Messer“.
Michael Rotschopf spielt Macheath, einen Betrüger namens Mackie Messer, der versucht, die Geschäfte des Bettelkönigs Peachum (Gustav Peter Wöhler) zu sabotieren. Die Begegnung zwischen Macheath und Nadja Petri als knallharte Höhlenforscherin Jenny ist intensiv. Anne Weber verleiht Peachums Frau Celia im Refrain „Instead of That Song“ offensichtliche Weisheit.