In Pakistan haben Spezialeinheiten eine höchst riskante Rettungsmission an einer Seilbahn begonnen. Fernsehaufnahmen am Dienstag zeigten, wie sich ein Kommandosoldat aus einem Militärhubschrauber zu einer Gondel abseilte, in der sechs Schüler und zwei Erwachsene in einer Höhe von mehreren Hundert Metern eingesperrt sind. Am Nachmittag kreisten mehrere Helikopter über der Schlucht im Landesnorden in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa.
Laut einem Bericht der Zeitung «Dawn» riss am früheren Morgen ein Kabel der Seilbahn, als die Kinder auf dem Weg zur Schule waren. Stundenlang warteten die Eingesperrten auf Hilfe. «Jede kleine Fehlkalkulation kann zu einer Katastrophe führen», sagte der Rettungsbeamte Bilal Faizi der Deutschen Presse-Agentur.
Zunächst berichteten pakistanische Medien, die Gondel hinge am Drahtseil in einer Höhe von 900 Metern. Die Katastrophenschutzbehörde korrigierte die Zahl später auf etwa 300 Meter herunter. Der Vorfall ereignete sich im Distrikt Battagram an einer tiefen Schlucht. Erschwert wird die Rettungsaktion durch die Wetterbedingungen in den Bergen.
Polizeichef: «kompliziert und riskant»
Nur an einem Seil hing die Gondel noch, wie ein lokaler Polizeichef sagte. «Dies macht den Vorgang heikel, kompliziert und riskant». Auch die Rotorbewegungen des Militärhubschraubers könnten das Stahlseil destabilisieren. Medikamente und Wasser habe ein Soldat den Kindern zu Beginn der Rettungsaktion bereits überreicht.
Ein 20-Jähriger schilderte dem pakistanischen TV-Sender Geo TV aus der Gondel die dramatischen Stunden. «Wir haben nicht einmal Trinkwasser», klagte der junge Mann. Ein 16-Jähriger mit Herzproblemen sei zusammengebrochen und seit mehreren Stunden ohnmächtig. Der Junge sei morgens auf dem Weg in eine Klinik gewesen.
Der geschäftsführende Premierminister, Anwaarul Haq Kakar, wies die Rettungsbehörden an, alle verfügbaren Ressourcen für den Einsatz zu mobilisieren.