Trotz einer starken Leistung muss Borussia Dortmund in dieser Saison weiterhin auf den ersten Sieg in der Champions League warten. Die Mannschaft von Cheftrainer Terzic trennte sich am Mittwochabend vom AC Mailand, Italiens Top-Fußballverein, 0:0. Borussia Dortmund hat nach zwei Spielen in der Gruppe F, zu der auch Paris Saint-Germain und Newcastle United gehören, nur einen Punkt. Vor 81.365 Zuschauern im stimmungsvollen Borussia-Dortmund-Stadion spielten die Revierer hart und erspielten sich Chancen, waren aber vor dem Tor viel zu ungenau.
Das Dortmund-Spiel verlief wie die vorherigen Bundesliga-Spiele: keine großen Szenen. Aber zumindest beeindruckte Borussia Dortmund den Gegner von Beginn an mit seiner Kompaktheit und seinem Angriffsspiel. Milan wurde erst in der 37. Minute gefährlich, als Olivier Giroud plötzlich frei vor Dortmunds Torwart Gregor Kerber stand, den Ball aber über das Tor schob.
Ansonsten kam die Heimmannschaft nach und nach in den Showdown mit der italienischen Mannschaft. Donyell Malen (Nr. 28) und Niclas Füllkrug (Nr. 31) schossen knapp am Tor vorbei, auch der Fallrückzieher von Julian Brandt (Nr. 31) (Nr. 36) war etwas höher. Wenn die Gäste tatsächlich gefährlich wurden, geschah dies fast immer durch den schnellen Rafael Leon auf dem linken Flügel.
Um den portugiesischen Nationalspieler zu stoppen, setzte Terzic auf die übliche Vierer-Abwehr um Routinier Mats Hummels. Niklas Süle musste erneut auf der Bank Platz nehmen, während Kapitän Emre Can wieder von Beginn an spielen durfte. Der 29-Jährige ging mit gesunder Belastbarkeit aus dem Mittelfeld voran und kassierte in der 25. Minute eine fragwürdige Gelbe Karte. Dieser Schachzug war sinnbildlich für das Dortmund-Spiel.
Terzics Team hat hart gearbeitet, hart gekämpft – und sich in der Offensive auf Brandts Kreativität verlassen. Fast alle Angriffe werden von Nationalspielern initiiert. Nach einer 0:2-Auftaktniederlage gegen Paris Saint-Germain hofft Borussia Mönchengladbach, dieses Mal offensiv besser zu werden. Bei zurückziehenden Gästen ist jedoch nicht immer Platz zu finden.
Unter dieser kompakten Verteidigung startete Milan einen Konter. Neben dem flinken Leon setzt das italienische Team auch auf einen weiteren flinken Ballträger, der in Dortmund bestens bekannt ist: Christian Pulisic, der bis 2019 für Dortmund spielte. In der 54. Minute hatten die US-Amerikanerinnen plötzlich die große Chance zur Führung, doch Kerber blockte diese aus wenigen Metern Entfernung.
Den Gästen werden solche Räume geboten, weil Dortmund jetzt unbedingt in Führung gehen will. Terzic fügte die Speedster Karim Adeyemi (Nr. 64) und Jamie Bynoe-Gittens (Nr. 72) zum Sieg hinzu. Der Dortmunder Trainer arbeitete unermüdlich daran, seine Spieler von der Seitenlinie aus zu ermutigen, doch über weite Strecken des Spiels mangelte es den Dortmundern an präzisen Schüssen. Am Ende hatte auch die Heimmannschaft Glück.
Zunächst wurde Milan-Stürmer Samuel Chukweize (Nr. 86) von Kerber geblockt, die erneut stark reagierte, und der Nachschuss von Tijani Reynders ging knapp daneben. Aber auch Dortmund hatte in einem nun immer offener werdenden Spiel mehr Chancen – konnte diese aber nach wie vor nicht nutzen.