Österreichs größter See ist ein Gewässer, das vom Regenwasser lebt. Nun soll Wasser aus der Donau über eine 40 Kilometer lange Pipeline zum Neusiedler See an der österreichisch-ungarischen Grenze transportiert werden. Auch das Burgenland hat Pläne.
„Wir wollen mit allen Mitteln verhindern, dass der See austrocknet“, sagte Christian Sailer vom Wasseramt des Burgenlandes. Dieser in Europa nahezu einzigartige Steppensee ist 36 Kilometer lang und 14 Kilometer breit und bildet den Kern des gleichnamigen Nationalparks. 80 % des Wasserspiegels hängen vom Regen ab.
„Die aktuelle Situation ist zufriedenstellend“
Die Bedeutung von Niederschlägen in Zeiten des Klimawandels, insbesondere im Winter, wird immer geringer, und das liegt angeblich auch an der Donau Wasser, die Stimme des Le wird auf siebzig Prozent sinken. Die Naturverträglichkeitsprüfung ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Umweltschützer befürchten, dass sich unter anderem durch das Außenwasser noch mehr Schlamm und Algen in dem vor 13.000 Jahren entstandenen See bilden.
„Die aktuelle Situation ist zufriedenstellend“, sagte Thaler. Die Tiefe beträgt an den meisten Stellen etwas mehr als einen Meter, mehrere Zentimeter tiefer als im niederschlagsarmen Sommer 2022. Vor einem Jahr befleckten viele österreichische Zeitungen den Ruf Österreichs, indem sie Fotos eines Segelboots ohne Wasser unter dem Kiel veröffentlichten. Flachsee als Ziel. „Das sind nur Momentaufnahmen. Anhaltende Winde haben das Wasser in der Bucht vorübergehend verdrängt, es kam aber schnell wieder zurück“, sagte Patrik Hierner vom Burgenland Tourismus. Die Folge waren viele Absagen. Das Besondere an diesem See sei, dass man fast überall stehen könne, auch inmitten eines riesigen Geländes, heißt es.
Es besteht kein Zweifel, dass die Seen und Landschaften, deren Hauptcharakter der Weinbau ist (UNESCO-Weltkulturerbe), in diesem Alpenland einzigartig sind. „Das ist ein anderes Österreich“, sagte Didi Tunkel vom Burgenland Tourismus und verwies auf eine Gegend, die nur leicht hügelig oder sogar flach ist. Der riesige, elf Kilometer tiefe Schilfgürtel auf ungarischer Seite ist Lebensraum für eine Vielzahl von Vogelarten und dient als natürliche Kläranlage, die für die Wasserqualität von entscheidender Bedeutung ist. Andererseits tragen auch Pflanzen zu einer starken Verdunstung bei. Thaler sagte, das Ausmaß der Erkrankung müsse nun genauer untersucht werden.
Weinbauern müssen sich an das Klima anpassen
Die mehr als 2.000 Weinbauern der Region müssen sich seit einiger Zeit an das sich ändernde Klima anpassen. „Eigentlich begann es in den 1990er-Jahren“, sagt Winzer Josef Umathum. Die Ernte der Reben beginnt bereits sechs Wochen im Voraus, die Trauben reifen im Hochsommer. „Die Blätter müssen jetzt so beschnitten werden, dass sie die Trauben einigermaßen beschatten, ohne zu viel Wasser zu verbrauchen“, sagt Umasum.
Er pflanzte 40 Pflanzen- und Kräuterarten in den Bereichen zwischen den Reben und schuf so einen grünen Teppich, um den Boden zu schützen und aufzuwerten. Eine frühere Ernte bedeutet, dass in den Trauben noch Käfer und Spinnen vorhanden sind. Deshalb kaufte Umathum ein Sortiersystem, das gezielte Luftstöße zur Entfernung der Tiere einsetzt.
Wein und Gastronomie stehen laut einer Umfrage des Tourismusverbandes ganz oben auf der Liste der Gründe, warum Touristen in die Region rund 50 Kilometer östlich von Wien kommen. Radfahren ist auch sehr attraktiv, weit hinter dem Wandern, das bei Urlaubern in anderen Teilen Österreichs immer eine wichtige Rolle spielt.
Der geplante Süßwassereingriff wird ein Phänomen stoppen: Immer wieder trocknen Seen aus. „Ungefähr alle 100 Jahre, zuletzt zwischen 1865 und 1871“, sagte Schilner.