Die Berliner Clubszene ist berühmt und berüchtigt. Viele Menschen reisen oder ziehen in die Hauptstadt, um das Clubleben hier richtig zu erleben – vielleicht zumindest einmal ins Berghain. Dass es sich hierbei nicht um ein neues Phänomen handelt, zeigt die dreiteilige Kulturdokumentation von rbb und ARD „Exzess – Berlin – Hauptstadt der Clubs“, die am Donnerstag im ARD-Medienzentrum gezeigt wird.
Diese eineinhalbstündige Dokumentation zeigt über fünf Jahre hinweg die von der Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands geprägte Vereinskultur. Sie beschreibt, wie jede neue Generation Berlin neu entdeckt und prägt. Die Dokumentation porträtiert die oft schillernden Charaktere der Clubszene, wie die Schauspielerin Zazie de Paris, den DJ Westbam und sogar die Kult-Toilettendame der Hafenbar.
Im ersten Teil werfen wir einen Blick zurück auf vergangene Shows, wie sich West-Berliner und Ost-Berliner Vereine unterschieden – welche Verbindungen hergestellt wurden, welche Lücken entstanden und wie schnell, als die Trennung 1990 aufhörte zu existieren. Füllen Sie diese aus wieder Lücken. Dazu gehört auch der Konsum von Drogen, die in der Dokumentation als aus dem Westen importiert beschrieben werden. Der zweite Teil zeigt die Veränderungen der Post-90er und Post-00er Jahre. Alles ist weniger rau und professioneller geworden. Auch im letzten Teil geht es um Toleranz und sexuelle Freiheit, für die einige Clubs in Berlin heute berühmt sind.