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Dioxinsanierung: Abholzung von Bäumen in Naturschutzgebieten

Wald
Die Sonne scheint durch einen Wald.

Das Hamburger Umweltschutzamt hat mit dem Fällen von Bäumen begonnen, um dioxinbelastete Flächen im Naturschutzgebiet Boberger Niederung zu sanieren. Die Behörden gaben am Montag bekannt, dass der Boden auf 1,6 Hektar Land bis Mitte nächsten Jahres erneuert werden soll. Auf Baustellen und bei der Einrichtung von Baustraßen kann es erforderlich sein, dass weitere Bäume gefällt werden. Zerkleinerte Baumstämme und Totholz werden in Containern verschifft.

Die Fällung muss bis Ende Oktober abgeschlossen sein, damit die Fledermäuse die Bäume verlassen können, bevor sie überwintern. Die Behörden stellten den Tieren alternative Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung. 100 Fledermauskästen wurden aufgehängt.

Umweltgifte wurden in routinemäßigen Bodenproben entdeckt, die 2018 entnommen wurden. Die Behörden vermuten, dass es aus der Pestizidproduktion stammt. Manchmal wird die Grenze 700 Mal überschritten. Nach der Entdeckung wurde der nördliche Bereich des Kreisnaturschutzgebietes Lohbrügge abgesperrt. Umfangreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass Dioxine etwa einen Meter unter der Oberfläche nachweisbar sind.

Nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit entstehen Dioxine häufig als unerwünschte Nebenprodukte von Verbrennungsprozessen nicht nur bei Industriebränden, sondern auch bei Privatbränden. Giftige Substanzen, die bei einem Chemieunfall in Seveso bei Mailand (1976) gefunden wurden, galten als krebserregend und könnten die Entwicklung ungeborener Kinder und Säuglinge beeinträchtigen.

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