Diesel-Fahrverbot in Deutschland wird bei mehrfacher Überschreitung der in Städten und Vororten zulässigen Höchstgrenze für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter gemäß EU-Richtlinien eingeführt. Wo sind Dieselautos in Deutschland verboten?
Diesel-Fahrverbot: Wo gilt es in Deutschland?
Das Diesel-Fahrverbot gilt somit in Stuttgart, Darmstadt und München, wurde jedoch im September 2023 in Hamburg aufgehoben. In anderen deutschen Städten, die inzwischen andere Umweltmaßnahmen eingeführt haben, wie Geschwindigkeitsbegrenzungen zur Reduzierung von Emissionen, ist das Verbot jedoch nicht so weitreichend.
Die Einführung und Kontrolle des Diesel-Fahrverbots hängt von den Städten und Gemeinden ab. Sie können ganze Stadtteile oder nur bestimmte Straßen für Dieselautos sperren. In den meisten Städten sind Anwohner, Inhaber von entsprechenden Genehmigungen und Notdienstmitarbeiter in der Regel von dem Verbot ausgenommen.
Städte mit geltenden Diesel-Fahrverboten in Deutschland
München
Seit dem 1. Februar 2023 gilt in München ein Fahrverbot für Dieselautos. Es wurde in mehreren Phasen eingeführt.
Stufe 1: Ab dem 1. Februar gilt ein Verbot für Diesel-Fahrzeuge der Euro 4/IV-Klasse und schlechter. Dies betrifft den Mittlerer Ring, auf den die bestehende Niedrigemissionszone ausgedehnt wird.
Bei Bedarf beginnt am 1. Oktober 2023 die zweite Stufe: Einreiseverbot für Diesel-Fahrzeuge der Emissionsklasse Euro 5/V und schlechter, die dann nicht mehr in die erweiterte Umweltzone einfahren dürfen. In der Regel gilt das Verbot für die ersten beiden Stufen nicht für Lieferfahrzeuge und Anwohner.
Bei Bedarf tritt am 1. April 2024 die dritte Stufe in Kraft – Einreiseverbot für alle Diesel-Fahrzeuge.
Stuttgart
Seit Januar 2019 gilt in Stuttgart ein Fahrverbot für Dieselautos der Euro 4/IV-Klasse und schlechter im gesamten Stadtgebiet. Ab Juli 2020 sind Dieselautos mit der Abgasnorm Euro 5/V und schlechter auch im Stuttgarter Kessel, Feuerbach, Bad Cannstatt und Zuffenhausen verboten.
Das Verbot gilt nicht für Teile der Straßen Hafenbahnstraße zwischen B10 und Obertürkheimer Straße, Heerstraße, Mittler Filderstraße, Neuhauser Straße entlang der A8 sowie B10 und B27a zwischen Korntal-Münchingen und Kornwestheim.
Verstöße gegen das Diesel-Fahrverbot können mit einer Geldstrafe von 80 Euro plus Gebühren und Auslagen geahndet werden.
Darmstadt
Seit dem 1. Juni 2019 gilt in Darmstadt auf zwei Straßen ein Diesel-Fahrverbot zur Einhaltung des europäischen Grenzwerts für Stickstoffdioxid (NO2).
Das Verbot betrifft Dieselautos der Euro-5-Norm und niedriger sowie Benzinautos bis zur Euro-2-Norm auf der Hügelstraße zwischen dem östlichen Tunnelausgang und der Karlstraße sowie auf der Heinrichstraße zwischen Heidelbergerstraße und Karlstraße.
In diesen Städten wird ein Diesel-Fahrverbot diskutiert
Bonn
Bonn ist derzeit von der Gefahr eines Diesel-Fahrverbots auf den Straßen Reuterstraße und Belderberg befreit. Im Rahmen des Kampfes gegen den hohen Stickstoffdioxidgehalt muss die Stadt am Rhein jedoch eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h auf der Reuterstraße einführen (ab dem 1. Januar 2020) und sie zu Beginn intensiv überwachen.
Darüber hinaus wird der Verkehr in Richtung Bad Godesberg nicht mehr über diesen Abschnitt geführt. Dazu werden die Autobahnschilder geändert, und im Bereich der Autobahnausfahrt Poppelsdorf wird eine Ampelanlage installiert, die den Verkehrsfluss reguliert.
Frankfurt am Main
In Frankfurt am Main wurde ab dem 1. Januar 2021 eine Geschwindigkeitsbegrenzung im Stadtzentrum auf 40 km/h eingeführt. Dadurch konnten drohende Fahrverbote vermieden werden. Das Land Hessen hat die erforderliche Genehmigung für die Einführung dieser Geschwindigkeitsbegrenzung erteilt.
Im Dezember 2020 entschied das Verwaltungsgericht Kassel, dass die Stadt kleine Bereiche oder bestimmte Streckenabschnitte für die Reduzierung der Stickstoffdioxidemissionen prüfen und einführen sollte.
Zu dieser Zeit kam das Gericht zu dem Schluss, dass die zuvor geplanten städtischen Projekte nicht geeignet waren, um die Grenzwerte einzuhalten. In Zukunft ist ein Diesel-Fahrverbot “möglich, aber unwahrscheinlich”, so die Industrie- und Handelskammer Frankfurt.
Mainz
In Mainz war geplant, ab Juli 2020 ein Fahrverbot für Dieselautos der Euro-5-Norm und schlechter sowie für Benzinautos der Euro-2-Norm und schlechter auf der sogenannten “Rheinschiene” einzuführen.
Aber dank anderer Maßnahmen wie der Schaffung eines Umweltstreifens für den öffentlichen Verkehr, Taxis und Fahrradfahrer konnte Mainz bisher ein Fahrverbot vermeiden.
Wo Diesel-Fahrverbot aufgehoben wurde
Diesel-Fahrverbot:
In einigen deutschen Städten sind Diesel-Fahrzeuge ausdrücklich verboten, während sie in anderen, als schädlicher geltenden Städten immer noch erlaubt sind. Das sollten Fahrer in Deutschland wissen.
Hamburg
Wo Dieselautos in Deutschland verboten sind: Seit Mai 2018 galten in Hamburg Fahrbeschränkungen für einige Dieselautos. Das Fahrverbot galt auf der Max-Brauer-Allee von der Julius-Leber-Straße/Max-Brauer-Allee bis zur Holstenstraße/Max-Brauer-Allee über eine Gesamtlänge von etwa 580 Metern und auf der Stresemannstraße von der Kaltenkircher-Platz/Stresemannstraße bis Neuer Pferdemarkt/Stresemannstraße über eine Gesamtlänge von etwa 1600 Metern.
Im September 2023 wird das Fahrverbot aufgehoben, und die entsprechenden Schilder werden entfernt.
“Die 2018 eingeführten Fahrbeschränkungen für Dieselautos auf der Max-Brauer-Allee und der Stresemannstraße sind nicht mehr notwendig, um die Grenzwerte einzuhalten, und werden aufgehoben”, heißt es in der offiziellen Erklärung der Umweltbehörde der Hafenstadt.
Berlin
Das Diesel-Fahrverbot in Berlin wurde in zwei Schritten Mitte 2021 und 2022 aufgehoben. Betroffen waren acht Straßenabschnitte in der Leipziger Straße, Alt-Moabit, Hermannstraße und Silbersteinstraße, auf denen das Fahren von Dieselautos der Euro-5/V-Klasse oder schlechter verboten war.
In diesen Städten gibt es kein Diesel-Fahrverbot
Derzeit gibt es in den aufgeführten Städten kein Fahrverbot, aber die Stickstoffdioxid-Grenzwerte wurden überschritten, daher kann sich die Situation ändern.
Aachen, Backnang, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Düren, Düsseldorf, Essen, Esslingen, Freiburg, Gelsenkirchen, Hagen, Halle (Saale), Hannover, Heilbronn, Kiel, Köln, Limburg, Ludwigsburg, Mainz, Marbach, Nürnberg, Oberhausen, Offenbach, Oldenburg, Paderborn, Passau, Regensburg, Reutlingen, Wiesbaden, Würzburg, Wuppertal.
In einigen Fällen wurden noch keine Entscheidungen über ein Verbot getroffen, oder die Stadt konnte sich außergerichtlich mit der Deutschen Umwelthilfe durch Verhandlungen über einen Vergleich oder durch andere Maßnahmen einigen, um ein Fahrverbot zu verhindern.
Verbot für Benzinautos in Deutschland
Bei der Diskussion über das Verbot von Dieselautos wird manchmal übersehen, dass dies auch für Benzinautos gilt.
Das Fahrverbot in Darmstadt gilt bereits für Benzinautos, die der Euro-2-Norm oder schlechter entsprechen. Euro-1-Autos wurden erstmals 1993 auf den Markt gebracht, Euro-2 vier Jahre später, und Euro-3 wurde erst zu Beginn des neuen Jahrtausends ersetzt. Solche Autos sind noch weit entfernt von dem Status eines klassischen Autos oder H-Kennzeichen, das sie vom Fahrverbot befreit.
Der Grund für das Verbot ist erneut die erhöhte Stickstoffoxidemission, die bei Benzinmotoren der Euro-1-Klasse auf dem gleichen Niveau wie bei Dieselautos der Euro-4-Klasse liegt.
Erst ab Euro-3 gelten die NOx-Emissionen als so niedrig, dass ein Verbot nicht droht. Die Umrüstung von Autos auf höhere Emissionsstandards gilt als kompliziert und kostspielig.
