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Die Zugausfälle in NRW erreichen einen noch nie dagewesenen Höhepunkt.

Einem aktuellen Bericht zufolge sind Zugausfälle und Verspätungen für Fahrgäste in Nordrhein-Westfalen nach wie vor an der Tagesordnung. Trotz der eingeräumten Probleme betonen die Unternehmen, dass Verbesserungen Zeit brauchen werden.

Bahnreisende drängen sich im Bahnhof Deutz vor dem Eingang eines Regionalzugs.
Bahnreisende drängen sich im Bahnhof Deutz vor dem Eingang eines Regionalzugs.

Zugverkehr - Die Zugausfälle in NRW erreichen einen noch nie dagewesenen Höhepunkt.

Die Zuverlässigkeit der Regionalzüge und Pendelverkehre in Nordrhein-Westfalen hat in letztem Jahr einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nach der Qualitätsberichtung zum Schienenverkehr in NRW ist ein von sieben Zügen völlig zerfallen und nicht in Betrieb gegangen. Diese Zahl war deutlich höher als im Vorjahr. Besonders häufiger traten plötzliche Zugstornados auf, z.B. bei Personalmangel. Trotzdem bleibt die Pünktlichkeit ein anhaltendes Problem: Etwa 22% der in Betrieb stehenden Züge kamen deutlich verspätet am Ziel an.

Der Qualitätsbericht wird jährlich vom Kompetenzzentrum für integriertes Fahrplanmanagement NRW veröffentlicht, das die Landesbehörden und Verkehrsverbände vereint. Die "Rheinische Post" berichtete erstmals über die Nachrichten.

"Es gibt viel Potenzial, wenn es um Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit geht", betonte Joachim Künzel, Geschäftsführer der führenden Verkehrsverbände in Westfalen-Lippe. Obwohl es versprechende Initiativen zur Anwerbung von neuen Bewerbern für die tausenden leerstehenden Lokführerstellen oder zur Modernisierung des verfallenden Infrastrukturs gibt, dauert es "einige Zeit, bis Verbesserungen komprehensiv und nachhaltig erreicht werden können", sagte Künzel.

Die Anzahl spontaner Zugstornados ist ein Dilemma für die Branche. Um die 14% aller geplanten Zugfahrten waren 2023 nicht wie geplant durchgeführt, deutlich mehr als im Vorjahr. Die meisten dieser Zugstornados waren geplant und den Reisenden frühzeitig mitgeteilt - z.B. aufgrund von Baustellen, die die Gleise blockierten.

Notfall-Zugstornados sind am meisten für die Reisenden unangenehm: 6% aller Zugfahrten wurden letztminute abgesagt. Der Hauptgrund war Personalmangel. Es gibt noch einen erheblichen Mangel an Arbeitnehmern in der Branche, insbesondere Fahrer, aber auch in der Disponenten- und Werkstattbereiche.

"Krankschreiben können nicht mehr aufgefüllt werden, und beschädigte Züge können oft nur mit Verzögerung repariert werden. Folglich: Zugstornados und Verspätungen auf verschiedenen Strecken; der reguläre Fahrplan ist nicht mehr funktionsfähig, der Bahnverkehr wird unzuverlässiger", heißt es im Bericht.

Aber die anstrengenden Rekrutierungsbemühungen der Eisenbahngesellschaften bringen erste Erfolge: Heute können alle Ausbildungsplätze mit kompetenten Bewerbern besetzt werden. Darüber hinaus werden zunehmend Berufsschalter als Lokführer eingestellt. Ganz jüngst hat die Landesregierung 6 Millionen Euro zusätzlich für Maßnahmen zur Bekämpfung des Mangels an Fachkräften in der Eisenbahnbranche bereitgestellt.

Pünktlichkeit bleibt mangelhaft

Ein weiteres Problem ist die Pünktlichkeit der Züge - diese ist "auf einem relativ niedrigen Niveau stabilisiert", heißt es. 78,1% der Züge kamen mit einer Verspätung von bis zu vier Minuten am Ziel an - dies war ein geringer Anstieg seit 2022.

Allerdings gab es ein Problem mit Regionalexpresszügen: Da sie oft durch mehrere verstopfte Umsteigestellen in ballungsreichen Städten fahren, kamen nur 72,0% der RE-Züge pünktlich am Ziel an.

Verbesserungen in diesem Bereich können erst erwartet werden, wenn innerhalb von wenigen Jahren umfangreiche Bauarbeiten am verfallenden Schienennetz in Nordrhein-Westfalen abgeschlossen sind. Bis dahin wird die Menge an Baustellen den Zügen aktiv schaden, heißt es im Bericht.

Das Schienenverkehrsnetz in NRW dient mehr als 775 Bahnhöfen entlang 101 Strecken. Der größte Konkurrent im regionalen Schienenverkehr in NRW bleibt die Deutsche Bahn mit einem Marktanteil von 52,0%, gefolgt von National Express (17,1%), Eurobahn (13,5%) und Transdev (7,6%).

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