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Die Zentralbanken nähern sich den Höchstzinsen

US-Notenbank
Der Hauptsitz der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in Washington.

Die großen Zentralbanken der westlichen Welt haben am Mittwochabend und am Donnerstag unterschiedliche geldpolitische Entscheidungen getroffen. Die Zentralbanken könnten bald ihre Höchstzinsen erreichen, doch die Tür für weitere Straffungen bleibt offen.

Die Federal Reserve und die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhöhten die Zinsen nicht weiter, während die britischen Währungsbehörden den vorherigen Satz ignorierten. Die Zentralbanken Schwedens und Norwegens erhöhten jedoch weiterhin die Zinssätze. Angesichts der hohen Inflation hat die türkische Zentralbank die Leitzinsen erneut deutlich angehoben.

Die Leitzinsen wurden sowohl im letzten als auch in diesem Jahr stark angehoben, um die ebenfalls stark gestiegene Inflation zu bekämpfen. Die Folgen des Krieges in der Ukraine. Da die Inflation nachgelassen hat, sind Wachstumssorgen in den Vordergrund gerückt. Steigende Ölpreise schaffen jedoch neue Inflationsrisiken.

Vereinigte Staaten

Wie erwartet hat die Federal Reserve am Mittwochabend die Leitzinsen nicht berührt. Sie bleibt daher im Bereich von 5,25 % bis 5,50 %. Allerdings deuten die Zinsprognosen auf weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr hin. Darüber hinaus gibt es weniger Zusagen, die Zinsen im nächsten Jahr zu senken als zuvor. Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, betonte, dass die Daten das Handeln in den kommenden Monaten bestimmen werden. „Alles in allem ist die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen bei der kommenden Novembersitzung gestiegen“, sagte Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner.

Schweiz

Schweizerische Nationalbank hat am Donnerstag die Banken unerwartet überrascht Zinsen senken. Die Schweizerische Nationalbank gab bekannt, dass die starke Straffung der Geldpolitik in den letzten Quartalen dem verbleibenden Inflationsdruck entgegenwirkt. Allerdings kann aus heutiger Sicht die Notwendigkeit einer weiteren Straffung der Geldpolitik nicht ausgeschlossen werden, um mittelfristig Preisstabilität zu gewährleisten.

Bezeichnend ist, dass der Leitzins in der Schweiz derzeit nur 1,75 % beträgt. niedriger als in anderen westlichen Ländern. Allerdings liegt die Inflation derzeit bei 1,6% und damit im Zielband der SNB von 0% bis 2%.

Großbritannien

Die Bank of England überraschte Experten auch dadurch, dass sie die Leitinflationsrate nicht weiter anhob. Der Zinssatz bleibt bei 5,25 %, wie die Bank of England in London mitteilte. Ökonomen erwarten überwiegend eine weitere Verschärfung. Dies wird die fünfzehnte Zinserhöhung seit Ende 2021 sein. Die Leitzinsen liegen mittlerweile auf dem höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008.

Schweden und Norwegen

Allerdings erhöhten sowohl die Zentralbanken Schwedens als auch Norwegens die Leitzinsen um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Die skandinavischen Länder haben zumindest weitere Erhöhungen zugesagt. An dieser Front üben steigende Zinsen jedoch auch einen zunehmenden Druck auf die Wirtschaft aus.

Vor allem die Schweizer Entscheidung sorgte am Donnerstag für Kursschwankungen an den Finanzmärkten. Der Schweizer Franken geriet gegenüber allen wichtigen Währungen unter Druck. Denn Finanzmarktexperten rechnen überwiegend mit steigenden Zinsen. Die Volatilität bei NOK und SEK war begrenzt, da diese Entscheidungen erwartet wurden.

Europäische Zentralbank

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins letzte Woche erneut um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Allerdings sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, dass dies die letzte Zinserhöhung sein könnte. Aber sie verschloss auch nicht die Tür zu weiteren Zinserhöhungen und verwies auf Datenentwicklungen.

Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat auch nach der 10. EZB-Sitzung keine Entscheidung zum Thema Spitzenzinsen getroffen. Die Zinsen steigen weiter. „Liegt es daran, dass die Leitzinsen steigen? Haben wir ein Plateau erreicht? Das ist noch nicht klar“, sagte Nagel in einer Rede beim Spartan Bank Association Day in Frankfurt. „Die Inflation ist immer noch zu hoch. Die Prognosen zeigen immer noch nur einen langsamen Rückgang auf das Zwei-Prozent-Ziel“, sagte Nagel. Dies will die EZB mittelfristig für den Euroraum erreichen. Im August stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,2 %. Die Kerninflation der Eurozone, ohne Energie- und Lebensmittelpreise, betrug 5,3 %.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hält die Bekämpfung der hartnäckig hohen Inflation für „oberste Priorität“. „Die Wiederherstellung der Währungsstabilität ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Sonst werden unsere Grundlagen irgendwann untergraben“, sagte der FDP-Politiker am Donnerstag auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt. Shan sagte, er sei per Video zu dem Treffen geschaltet .

Lindner sagte, dass die zehnte Zinserhöhung in Folge durch die Europäische Zentralbank letzte Woche für die Bundesregierung nachvollziehbar sei: „Obwohl wir die Auswirkungen auf die Realwirtschaft jetzt nicht ignorieren können – Stichworte: Bautätigkeit.“ Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremst und die hohe Inflation ausgleicht. Gleichzeitig belasten teurere Kredite eine ohnehin schwache Wirtschaft.

Türkei

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Daten zufolge der Schlüssel zur Türkei Der Leitzins stieg um 5,0 Prozentpunkte auf 30,0 %, gab die Zentralbank von Ankara bekannt. Dies ist die vierte Zinserhöhung in Folge. Allerdings bleibt der Leitzins unter der Inflationsrate, die im August auf 58,9 % gestiegen ist.

Höhere Zinssätze verteuern Kredite, was die Nachfrage bremst und die hohe Inflation ausgleicht. Teurere Kredite belasten jedoch auch eine ohnehin schwache Wirtschaft.

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