Vandalismus - Die Zahl der zerstörten Wahlenplakate hat sich erhöht
Während der Europa und Kommunalwahlen in Thüringen wurden deutlich mehr Wahlplakete zerstört als in früheren Wahlen. Die Thüringer Kriminalpolizei (LKA) gab eine vorläufige Bilanz von 1.340 beschädigten, zerstörten oder gestolenen Plaketen. Während der Bundestagswahlen 2021 gab es 230 solcher Vorfälle. Vor den Landtagswahlen 2019 meldete die LKA 340 solche Vorfälle.
AfD-Plakete häufigstes Ziel
Vorläufige Daten zeigen, dass insbesondere AfD-Plakete beschädigt oder gestolen wurden. Etwa 470 AfD-Wahlplakete wurden angeblich während der Kommunal- oder Europa-Wahlen angegriffen. In der zweiten und dritten Reihe lagen CDU und Grüne Wahlwerbematerialien. Wahlplakete aller Parteien wurden von Leuchtsäulen getrennt, verunglimpfend beschmiert, mit Spray oder ganz gestohlen.
Der LKA-Sprecher gab keine Kommentare zu den möglichen Gründen für die steigenden Angriffe. Es wurde jedoch im Thüringer Innenministerium in der Vergangenheit erwähnt, dass die gesellschaftliche Polarisierung sich natürlich in der steigenden Vorkommen solcher Verbrechen widerspiegelt.
Nach den Statistiken politisch motivierter Verbrechen der Thüringer Kriminalpolizei für die Jahre 2022 und 2023 registrierte die Polizei in Thüringen etwa 3.200 und etwa 3.100 solcher Verbrechen je Jahr – deutlich mehr als vor der Corona-Pandemie. Zu jener Zeit registrierte die Polizei in Thüringen etwa 2.500 politisch motivierte Verbrechen.
Erwartete Verbrechen während der Landtagswahlen
Die Polizisten der Thüringer Kriminalpolizei gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es während der derzeit laufenden Landtagwahlkampagne eine große Anzahl an Schäden oder Diebstählen an Wahlplaketen gibt. Schwere Verbrechen können nicht ausgeschlossen werden, laut der letzten Ausgabe des "Polizei in Thüringen"-Hefts, das vom Innenministerium herausgegeben wurde.
Obwohl es schwierig ist, die Entwicklung der Verbrechenszahlen im Zusammenhang mit der Landtagwahl vorauszusagen, gehen die Experten der Thüringer Kriminalpolizei davon aus, dass Verbrechen wie gestohlene oder beschädigte Wahlplakete, sowie Angriffe auf Personen zu berücksichtigen sind. "Experten am Landeskriminalamt gehen davon aus, dass nicht nur die Politiker selbst, die für verschiedene Körperschaften kandidieren, Opfer von Verbrechen werden können, sondern auch Wahlhelfer, Anhänger oder andere Parteimitglieder", heißt es dort.
- Das Innenministerium in Thüringen hat in der Vergangenheit die steigende Anzahl politisch motivierter Verbrechen mit der gesellschaftlichen Polarisierung in Verbindung gebracht.
- Die Gemeinden in Thüringen erlebten eine Ausbrüche an Vandalismus und Diebstahl von Wahlplakaten während jüngster Wahlen.
- Die CDU, Grünen und insbesondere die AfD waren von diesem Vandalismus während der Europawahlkampagne betroffen.
- Wahlplakete in Erfurt wurden besonders angegriffen, mit einer signifikanten Anzahl an AfD-Plakaten zerstört oder gestohlen.
- Die Thüringer Kriminalpolizei (LKA) geht davon aus, dass es während der derzeit laufenden Landtagwahlkampagne eine hohe Anzahl an Schäden oder Diebstählen an Wahlplaketen gibt.
- Die Polizisten glauben, dass nicht nur die Politiker, sondern auch ihre Wahlhelfer, Anhänger und Parteimitglieder Potenziale Opfer solcher Verbrechen sein können.
- Die LKA hat seit der Corona-Pandemie in Thüringen mehr politisch motivierte Verbrechen registriert als in früheren Jahren.
- Die Kriminalität um Wahlen ist eine Sorge für die Kampagnenorganisatoren der Gemeinden in Thüringen, weswegen das Innenministerium Warnungen wegen potenzieller Gefahren ausgestellt hat.