Im ersten Halbjahr 2023 wird die Zahl der Insolvenzen nördlicher Unternehmen deutlich zunehmen. In diesem Zeitraum meldete das Landgericht Schleswig-Holstein 350 entschiedene Anträge. Das sei ein Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres, teilte das Northern Statistical Office am Freitag mit. Allerdings sind 250 Insolvenzen im Jahr 2022 auch die niedrigste Zahl im ersten Halbjahr seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Die aktuellen Werte liegen immer noch fast 9 % unter den Werten des ersten Halbjahres 2019, dem letzten Jahr vor dem Ausbruch des Coronavirus in Deutschland.
Den Angaben zufolge kamen mindestens 5305 Mitarbeiter direkt aus Deutschland. Von einer Unternehmensinsolvenz werden dreimal so viele Menschen betroffen sein wie im ersten Halbjahr 2022. In mindestens 3635 Fällen waren Mitarbeiter des Gesundheits- und Sozialwesens betroffen.
Die erwarteten Forderungen der Gläubiger haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 331 Millionen Euro verdreifacht. Im Durchschnitt haben insolvente Unternehmen Schulden von mehr als 945.000 Euro.
Laut Statistikamt liegt die Zahl der Urteile im ersten Halbjahr 2023 mit 1.541 leicht unter der des Vorjahres.