Bei einem Treffen mit Vertretern chinesischer Gesundheitsbehörden hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weitere Daten zum Verlauf der aktuellen Coronavirus-Infektionswelle in der Volksrepublik China angefordert. In einem gestrigen Austausch sagte die in Genf ansässige UN-Task Force, sie sei wiederholt gebeten worden, detaillierte Daten in Echtzeit zu sammeln und sie mit der WHO zu teilen. Dazu gehören unter anderem genetische Sequenzierungsinformationen zu positiv getesteten Fällen, um besser zu verstehen, welche Varianten des Virus zirkulieren, sowie Patientenzahlen, Todesfälle und Impfraten in Krankenhäusern und Intensivstationen.
Die WHO hat zugestimmt, die chinesischen Behörden im Kampf gegen die Infektionswelle tatkräftig zu unterstützen – und im Gegenzug chinesische Wissenschaftler aufgefordert, sich enger mit ihren internationalen Kollegen auszutauschen. Es betonte auch, wie wichtig es sei, „die Situation genau zu überwachen und Daten zeitnah zu veröffentlichen, um China und der internationalen Gemeinschaft dabei zu helfen, angemessene Risikobewertungen vorzunehmen und wirksame Maßnahmen zu ergreifen“.
Nach fast drei Jahren äußerst strenger Vorsichtsmaßnahmen hat Chinas Führung am 7. Dezember abrupt das Ende ihrer umstrittenen Null-Corona-Politik verkündet. Nach internen Schätzungen, die nicht offiziell bestätigt wurden, haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen infiziert, was 18 % der Bevölkerung entspricht. Wissenschaftler haben davor gewarnt, dass neue Varianten des neuen Coronavirus entstehen und sich auf andere Länder ausbreiten könnten. Als Reaktion auf die Infektionswelle verschärfen immer mehr Länder die Einreisekontrollen.