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Die unvollkommene Verbindung zwischen Liebe und Physik

Unerwartet entsteht eine tiefe Zuneigung zwischen scheinbar verschiedensten Individuen. Mutig eingestehen und umarmen soll man sie, diese humorvolle Geschichte wird auf dem ersten Fernsehkanal gespielt.

- Die unvollkommene Verbindung zwischen Liebe und Physik

Berliner Nacht

Alexander (Burghart Klaußner) fährt nachts mit dem Bus durch die Stadt, vertieft in klassische Musik, und beobachtet Rollschuhläufer, die sich paarweise zusammenfinden, Männer, die sich küssen, oder Fahrradfahrer im Tandem. Als er gerade aussteigen will, küsst ihn eine unbekannte Frau auf den Hals und löst damit eine eigenartige Liebesgeschichte aus, die am nächsten Tag um 20:15 Uhr auf dem Ersten zu sehen sein wird.

Vielleicht eine Diebin?

Greta (Caroline Peters) gibt sich zunächst als Taschendiebin aus, später behauptet sie, Kellnerin zu sein, und nennt Alexander ihren Ehemann (beides ist gelogen). Sie lässt Alexander nicht so leicht entkommen, verfolgt ihn, redet unaufhörlich und macht es ihm schwer, ihre Worte zu verstehen. Am Ende entwischt er ihr doch, nur um sie ein paar Tage später in seinem Metzgerladen zu sehen.

Greta entpuppt sich als Sekretärin mit einem Hang zum Lügen und Fluchen, sowie Spontaneität und Unvorhersehbarkeit. Alexander, fast zwei Jahrzehnte älter als sie, ist ein kämpfender Metzger mit einem brillanten Verstand, einer Liebe zur Ordnung und einer Abneigung gegen Urlaube. Wo sie wohnt, bleibt ein Geheimnis. Auf den ersten Blick scheinen diese gegensätzlichen Hauptfiguren nichts gemeinsam zu haben, doch je mehr sie sich öffnen, desto mehr findet Alexander zu seiner eigenen Stimme zurück.

Ungewöhnliche Liebesgeschichte

Der renommierte Regisseur und Drehbuchautor Lars Kraume (51, "Der Vermessungsschreiber", "Die dunkle Klasse") hat das Drehbuch nach dem Theaterstück "Heisenberg" von Simon Stephens verfasst. Das Stück bezieht sich auf den Physiker Werner Heisenberg (1901-1976) und das Heisenberg'sche Unsicherheitsprinzip (1927), das besagt, dass zwei physikalische Größen wie Position und Impuls nicht gleichzeitig mit absoluter Genauigkeit bestimmt werden können. Diese Idee dient als Metapher für diese allmählich entstehende, etwas eigenartige Liebesgeschichte, die für einige Zuschauer zum Nachdenken anregen könnte.

Caroline Peters (52, "Wie kommen wir hier raus", "Kollegen") und Burghart Klaußner (74, "Class Reunion", "Oscar's Dress") haben diese Rollen bereits auf der Bühne gespielt. Sie begeistern das Publikum mit ihren fesselnden, manchmal hypnotisierenden Leistungen: Peters als eine faszinierende, aber ermüdende Frau, die ständig redet und wenig Sinn ergibt, und Klaußner als ein zurückhaltenderer Mann, der Isolation der Devise "Ich fühle nicht, ich denke" vorzieht.

Doch ihr Patt ist nicht von Dauer - ist es Strategie oder Zufall?

Während ihrer Theateraufführungen sahen Peters und Klaußner oft die Fernsehübertragung ihrer jeweiligen Garderoben und fanden so eine kurze Pause von ihren intensiven Performances. Nach der Vorstellung diskutierten sie oft die Feinheiten der sich entwickelnden Beziehung ihrer Charaktere, um für zukünftige Aufführungen tiefere Einblicke zu gewinnen.

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