Die saarländische Regierung will, dass die Kanzler einen Konsens über die Strompreise für die Industrie erzielen. Am Donnerstag treffen sich die Staatsoberhäupter in Brüssel. „Das ist einer der interessantesten Punkte für das Saarland, nach der aktuellen Lage werden alle 16 Länder den befristeten Industriestromtarif unterstützen“, sagte Regierungssprecher Julian Lange (SPD) am Dienstag.
Derzeit wird darüber diskutiert, ob der Staat die Industriestrompreise subventioniert oder die Stromtarife senkt. Dies dürfte angesichts der stark gestiegenen Strom- und Gaspreise den Druck auf Unternehmen energieintensiver Industrien verringern. Im Saarland beispielsweise gehört die Stahlindustrie dazu. Lange sagte, Bundeskanzlerin Anke Relinger (SPD) habe das Thema in den Fokus der nationalen Debatte gerückt und er halte es für „ein wichtiges Signal“, wenn alle Länder es mittragen würden.
Nach einem Austausch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwochabend ist das Kanzlertreffen am Donnerstag für den Austausch und Gespräche mit verschiedenen EU-Kommissaren geplant. Die Hauptthemen waren Energie, Transformation, insbesondere der Industriesektor, und das Thema Einwanderung.
An der Gründung der Halbleiter-Allianz wird sich auch Kanzleramtschef David Lindemann (SPD) beteiligen. Dies geht auf eine Idee im Gemeinderatsumfeld vor sechs Monaten zurück. „Wir wollen am europäischen Umfeld teilhaben und Netzwerke aufbauen, um zukunftssicher an der Halbleiterindustrie in Europa, insbesondere im Saarland, teilzuhaben und davon zu profitieren“, sagte Lindemann.
Der US-Chiphersteller Wolfspeed und der Autozulieferer ZF wollen in Ensdorf für 2,7 Milliarden Euro die nach eigenen Angaben größte Siliziumkarbid-Halbleiterfabrik der Welt bauen. Der Standort wird derzeit vorbereitet und das saarländische Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass die Bundesregierung in den kommenden Wochen über die Höhe der Fördermittel für die Chipfabrik entscheiden wird.