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Die Städte erwarten gemischte Reaktionen auf die anstehende Straßenbahnentscheidung.

Am Sonntag haben die Bürgerinnen und Bürger in zwei bayerischen Städten über Straßenbahninitiativen abgestimmt. Auch wenn die Ergebnisse unterschiedlich ausfielen, können beide Kommunen in den kommenden Tagen mit intensiven Diskussionen rechnen.

Die Visualisierung des Zweckverbandes Stadt-Umland-Bahn (StUB).
Die Visualisierung des Zweckverbandes Stadt-Umland-Bahn (StUB).

Fahrzeugbewegung - Die Städte erwarten gemischte Reaktionen auf die anstehende Straßenbahnentscheidung.

Nachdem Menschen in zwei verschiedenen Städten des Freistaates über den Bau von Straßenbahnen entschieden haben, fühlten sich die Behörden in Erlangen am Montag beruhigt - während die in Regensburg wütend waren. In Erlangen unterstützten die meisten Menschen (52,4%) den Stadt-Vorort-Straßenbahn, während die Mehrheit (53,6%) der Menschen in Regensburg dagegen stimmten. Diese Abstimmung fand nach einer Woche langen Diskurs statt, der die Spaltungen in der sozialen Gewebe der Stadt hervorhob. In Regensburg könnte diese negative Stimme sogar das Ende der Stadthalle-Allianz bedeuten.

Beide Regionen haben ein gemeinsames Merkmal: In Mittelfranken und der Oberpfalz war die lokale CSU zuvor mit dem Projekt uneins. In der Sache von Erlangen hatten sie namhafte Befürworter des Projekts, wie Herr Markus Söder, der Ministerpräsident, und Herr Joachim Herrmann, der Innenminister (beide aus der CSU). Zusätzlich hatten die Bürger von Erlangen ihre Zustimmung zum Straßenbahnpjekt im Nürnberger Metropolverbund 2016 mit etwa 60% geäußert. Dieses Mal ging es um die praktische Umsetzung.

In Regensburg musste das Projekt einer Abstimmung unterzogen werden. Die erwarteten Kosten, die die Stadt für 2030 auf 1,2 Milliarden Euro schätzte, sind gewiss hoch - mit einem Finanzierungsgrad von über 60%. Der Stadt-Urban-Straßenbahn (StUB) wird etwa 640 Millionen Euro kosten - mit 90% Finanzierung durch die Bundes- und Landesregierungen. Das Projekt besteht darin, die bestehende Straßenbahn in Nürnberg bis Erlangen zu verlängern und dann nach Herzogenaurach zu führen.

Der Bürgermeister von Erlangen, Herr Florian Janik (SPD), kündigte am Montag an, dass der Planungsprozess bald beginnen werde. Die Bauarbeiten sollen 2028 beginnen, und die ersten Trams im Erlanger Süden sollen 2031 in Betrieb gehen.

Der bayerische Ministerpräsident Söder teilte am Montag seine Freude über die Zustimmung zum StUB mit: "Das ist großartig für die mittelfränkische Region." Und der CSU in Erlangen sagte am Abend der Abstimmung, dass sie sich mit dem Ergebnis abfinden. "Obwohl wir nicht vollständig über den aktuellen Weg und den Grad der Planung überzeugt sind, hat die Entscheidung des Volkes für uns ungeheuren Wert", sprach Herr Christian Lehmann, der Vorsitzende der CSU-Stadtratfraktion in Erlangen.

Der CSU-Bürgermeister Jörg Volleth von Erlangen glaubt, dass die Kampagne in der Gesellschaft von Erlangen Spaltungen aufgedeckt hat, die jetzt geheilt werden müssen. Der OB Janik äußerte sich am Montag optimistisch, dass dies möglich sei. Erlangen ist bekannt für seine Entscheidungen der Bürger. Auch in der Vergangenheit gab es Entscheidungen über umstrittene Themen. "Und nachdem das passiert ist, war es möglich, zusammen zu arbeiten, basierend auf der Entscheidung", sagte er.

Die Situation in Regensburg ist weniger friedlich. Die Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) behauptete, dass die CSU und die Freien Wähler die Grundlage des kooperativen Zusammenarbeitsverhältnisses in Regensburg mit ihrer Ablehnung des Straßenbahns verletzt haben. In den nächsten Tagen wird entschieden, wie man sich mit dieser Zerstörung der Vertrauensbasis verfahren wird. Weitere Gespräche sind erwartet im SPD-Kreis und im Koalitionsausschuss. Die SPD, CSU, Freien Wähler und FDP bilden eine Koalition im Regensburger Stadtrat.

Herr Michael Lehner, der CSU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, äußerte sich nach dem Ergebnis, dass er die Wut der SPD nicht verstehe. Es war nicht die erste Zerrissenschaft zwischen ihrer Fraktion und der SPD. Die Sozialdemokraten hatten bereits vorher Vereinbarungen innerhalb der Koalition gebrochen. Am Montag bot er der SPD an, mit ihnen weiterzuarbeiten. Die Entscheidung, ob es zu einer Koalitionsauflösung kommen wird, hängt nun von der SPD ab.

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