Trotz geringerer Abfallmengen erzielte die landeseigene Sonderabfalldeponie in Ihlenberg bei Schönberg (Nordwesten von Mecklenburg) im Jahr 2021 deutlich über den Erwartungen liegende Einnahmen. Als Grund nannte Geschäftsführer Henry Forster am Freitag höhere Preise für die Annahme von Haus- und Sonderabfällen. Der Gewinn vor Steuern betrug nicht die geplanten 3 Millionen Euro, sondern 11 Millionen Euro. Zuvor hatte der NDR unter Berufung auf den aktuellen Geschäftsbericht über den Jahresabschluss 2021 berichtet. Bis 2021 ist laut Foster die Aufnahmehöchstmenge der Landesregierung von 450.000 Tonnen pro Jahr nicht ausgeschöpft.
Die 113 Hektar große Deponie Illenberg ist eine der größten Sonderabfalldeponien Europas. Rund 20 Millionen Kubikmeter Haus- und Gewerbeabfälle, darunter auch giftige Industrieabfälle, landeten seit der Eröffnung im Jahr 1979 auf dem Gelände, das auch im nahen Lübeck für Besorgnis sorgt. Forster erwähnte ein umfangreiches Überwachungssystem, mit dem Umweltgefahren schnell erkannt werden können. Das Deponiegas wird gesammelt und das Sickerwasser sorgfältig geklärt.
Im Jahr 2019 beschloss die Landesregierung nach erneuter Deponiedebatte, die jährliche Abfallannahme nur noch aus Norddeutschland zu begrenzen und die Deponie 2035 zu schließen. Das Auslandsgeschäft ist den Angaben zufolge Ende 2019 beendet. Laut Forster hat das Unternehmen seine für Sanierung und Nachsorge erforderlichen Rücklagen auf rund 500 Millionen Euro im Jahr 2021 erhöht.