Branchenverbänden zufolge ist die Situation in der Thüringer Logistikbranche so schlecht wie seit der Finanzkrise 2008/2009 nicht mehr. Martin Kammer, Geschäftsführer des Landesverbands der Verkehrswirtschaft Thüringen, sagte dem Verbandstag am Samstag, dass sich die Preise auf dem freien Gütermarkt angesichts der Rezession und sinkender Exporte auf einem niedrigen Niveau befänden. Das Unternehmen hat Investitionen verzögert, weder neue Autos gekauft noch in neue Lagerhallen investiert.
„So etwas ist uns seit 2008/2009 nicht mehr passiert“, sagte Kamer. „Wenn ich auf Deutschland schaue, macht es mir ein bisschen Angst. Denn die Fracht- und Logistikbranche ist zum Motor der Wirtschaft geworden.“
Außerdem gibt es Themen wie Fahrermangel und Neustrukturierung der Lkw-Maut. Der Bund will bei der Mautberechnung stärker den Schadstoffausstoß eines Fahrzeugs berücksichtigen. Emissionsfreie Lkw sollten von der Maut befreit werden. Die Handelskammer spricht von einer „versteckten Steuererhöhung“. Elektro- oder Wasserstoff-Lkw sind noch nicht vollständig serienreif und verfügen über keine Ladeinfrastruktur.
Das vom Verband vertretene Thüringer Taxigewerbe entwickelt sich laut Kammer gut. Die Zölle in Thüringen sind im vergangenen Jahr um 25 % gestiegen, aber den Unternehmern geht es immer noch gut. Die Suche nach Fachkräften geht weiter. Er glaubt, dass München kürzlich feste Taxipreise eingeführt hat, um die Branche gegenüber Anbietern wie Uber konkurrenzfähig zu halten, dass dies in Thüringen jedoch nicht notwendig sei. „Taxis sind hier ein knappes Gut geworden. Deshalb zahlt man nur das, was auf dem Taxameter angezeigt wird. »