Niemand denkt gerne über Tod und Tod nach. Ein Nürnberger Theaterstück will das Schweigen brechen – und zeigen, dass dieses Thema auch Spaß machen kann. „Es geht um Perspektivenwechsel, um Akzeptanz und Erlaubnis“, sagt Autor und Regisseur Wenzel Wenzel. „Humor ist dort ein wichtiges Werkzeug.“ Nur weil du weißt, dass du bald sterben wirst, heißt das nicht, dass du nicht mehr lachen kannst.
Winzer selbst hat diese Erfahrung bei den Recherchen für sein Stück „Exit – Sterben für Anfänger“ gesammelt, das am Freitag am Staatstheater Premiere feiert. Er sprach mit todkranken Patienten, Mitarbeitern in Palliativstationen, Priestern und Bestattern. Winzer sagte, er sei sehr nervös gewesen, besonders bei der ersten Befragung der Sterbenden. „Es ist berührend, aber auch sehr schön. In dem Interview steckt große Weisheit und Lebenslust.“
In einer Collage aus Interviewtexten und Spielszenen gehen die vier Schauspieler Aspekten des Todes nach. Auch die Gestalt des Todes selbst erschien. „Die Angst vor dem Tod greifbar machen und hinterfragen“, erklärt Winzer. Außerdem ist Trauer ein Monster: „Trauer verändert sich mit der Zeit. Sie wird kleiner, aber sie ist immer noch da.“
Auch andere Theater in Deutschland beschäftigen sich mit dem Tod. In dem Theaterstück „Ich bin Todd – Auf meinem Sterbebett“ am Jenaer Theater sprechen zwei Freunde über verschiedene Aspekte des Todes wie die letzte große Reise, die Nöte der Sterbenden und die Rituale des Abschieds und der Trauer, wie es auf der Website heißt. Mit dem Stück „Catching Death“ hat das Niedersächsische Staatstheater ein Krimithema für Kinder und Jugendliche aufbereitet und den Tod selbst in einer TV-Sendung interviewt.