Die Schokoladenfabrik hat wiedereröffnet
Es ist 18 Jahre her, seit Willy Wonka das letzte Mal auf der Leinwand zu sehen war. Damals spielte ihn Johnny Depp. In „Wonka“ spielt nun Timothée Chalamet die Titelrolle und beschert allen eine fantastische Reise in die dunklere Seite des Kinos.
Dies ist eine der ikonischen Rollen im Lebenslauf von Johnny Depp. 2005 spielte er den brillanten und verrückten Süßigkeitenexperten Willy Wonka in einer Neuadaption von Roald Dahls klassischem Kinderbuch Charlie und die Schokoladenfabrik. Und das alles mit der Unterstützung seines Lieblingsregisseurs Tim Burton, der bisher insgesamt acht Mal vor der Kamera stand.
Dass Depp nicht mehr die erste Wahl für die Hauptrolle im jetzt veröffentlichten Prequel „Wonka“ ist, hat möglicherweise nichts mit seiner „Rosenkrieg“-Beziehung mit Ex Amber Heard zu tun. Schließlich ist Burton auch dieses Mal nicht hier. Stattdessen führte der Paddington-Produzent Paul King Regie. Und jetzt, mit 60, ist Depp zu alt, um den jungen Willy Wonka zu spielen.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Timothée Chalamet, der seit dem Science-Fiction-Film „Dune“ (2021) zu großer Berühmtheit gelangt, die Rolle übernimmt. Schließlich wurde er bereits als potenzieller Schwiegersohn für Depp in Betracht gezogen, nachdem er etwa zwei Jahre lang mit Depps Tochter Lily-Rose zusammen war. Chalamet versicherte ihm jedoch am Rande von Wonkas Londoner Premiere, dass er bei der Rolle des Willy Wonka keinen Rat von seinem ehemaligen Vater eingeholt habe.
Ein Traum voller Hindernisse
wozu? Der 27-Jährige hat es im Alleingang geschafft, dem schrulligen Schokoladenfreak Leben einzuhauchen. Als Wonka nach sieben langen Jahren auf See an Land kam, träumte er davon, seine leidenschaftlichen Kreationen endlich den Menschen des Luxuskaufhauses „Galleries Gourmet“ vorzustellen. Inspiriert von seiner verstorbenen Mutter, die ihn immer mit Schokolade verwöhnte, wurde er auf seinen Reisen schließlich ein Meister der Schokoladenkunst. Seine Schokoladen sind mehr als nur eine Geschmacksexplosion. Es verleiht dem, der es isst, sogar Flügel.
Doch Wonka stößt bei der Verwirklichung seines Traums bald auf eine Reihe von Hindernissen. Es ist nicht nur ein örtlicher Chocolatier, der mit Hilfe eines Polizeichefs mit einer Vorliebe für Naschkatzen schnell einen lästigen Rivalen loswerden will. Auch Wonka gerät in die Hände zweier skrupelloser Betrüger, mit denen er nach dem Landgang die Nacht verbringt. Nachdem er blind einen zwielichtigen Vertrag unterzeichnet hatte, musste er zusammen mit anderen Opfern, die ebenfalls getäuscht wurden, in der Waschküche eines Schurkenhotels schuften. Um die Sache noch schlimmer zu machen, besucht ihn oft ein orangefarbener Mann mit grünen Haaren und stiehlt seine Pralinen ...
Über die Geschichte könnte noch viel mehr verraten werden, aber es sollte wirklich nicht zu viele Spoiler geben, die den Spaß, die Überraschungen und die Aha-Momente des Films ruinieren. Selbst zu viel über die Schauspieler und ihre jeweiligen Charaktere zu reden, ist verboten, um den Spaß nicht zu verderben. Das ist es: Zur Truppe gehören neben dem amerikanischen Komiker Keegan-Michael Key, der Newcomerin Kara Lane und britischen Profis wie Sally Hawkins, Olivia Colman und Jim Carter auch Hugh Grant und Mr. Bean (alias Rowan Atkinson). Aber was die beiden in „Wonka“ auf der Leinwand gemacht haben, sollte sich jeder selbst anschauen.
Es gibt singende Geräusche
Regisseur Paul King bringt mit diesem Film eine farbenfrohe, seltsame, wundervolle, humorvolle und liebevolle filmische Schokoladenreise auf die Leinwand, die sich hinter „Charlie und die Schokoladenfabrik“ nicht verstecken muss. Als Familienfilm im besten Sinne des Wortes wirkt „Wonka“ fast schon veraltet zwischen Panem, Marvel und Co., ist aber mit seinem märchenhaften Charme eigentlich perfekt für die Vorweihnachtszeit. Man kann auch über die „la la la“-Geräusche hinwegkommen, die man während der knapp zwei Stunden Laufzeit immer wieder hört – „Wonka“ ist wie sein Vorgänger mit Johnny Depp und Gene in den Hauptrollen · Wie sein Vorgänger unter der Regie von Gene Wilder 1971, es ist ein Musikfilm.
Natürlich wird auch das zum Kult gewordene „Oompa Loompa-Lied“ zu hören sein. Die Rohstoffe für den Kurzfilm Oompa-Loompas stammen aus weit entfernten tropischen Ländern und verleihen Wonkas Schokolade echtes Leben. Auch in diesem Film, der auf Roald Dahls „Chocolate Factory“-Fantasie basiert, spielt die Natur eine Rolle. Nach Erscheinen des Romans musste sich Dahl mit Vorwürfen herumschlagen, er habe versehentlich koloniale Klischees verwendet. Heutzutage könnte die Darstellung des Oompa Loompa sogar noch mehr Kritik auf sich ziehen, insbesondere in Wonka, wo ein ansonsten großer Schauspieler durch die Filmtechnik geschrumpft wurde.
Darüber kann man diskutieren. Aber leider verpasst jeder, der in diese Debatte verwickelt ist, die Magie von Wonka.
„Wonka“ läuft jetzt in deutschen Kinos
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Quelle: www.ntv.de