Die Polizei ermittelt gegen israelische Soldaten
In Jerusalem eröffneten zwei Palästinenser an einer Bushaltestelle das Feuer auf Menschen. Ein Anwalt wollte helfen und stieg bewaffnet aus dem Auto. Ein israelischer Soldat hielt ihn für einen anderen Attentäter und erschoss ihn. Angehörige des Getöteten erheben nun schwere Vorwürfe gegen den Soldaten.
Israel untersucht den Tod eines israelischen Zivilisten, der angeblich bei einem palästinensischen Angriff in Jerusalem von einem Soldaten erschossen wurde. Das Militär sagte, der Vorfall vom Donnerstag werde von Polizei, Geheimdiensten und Gendarmerie untersucht. Medienberichten zufolge eröffnete ein bewaffneter Zivilist das Feuer auf zwei Palästinenser, die das Feuer auf wartende Menschen an einem Busbahnhof in Jerusalem eröffneten. Nachdem der Angreifer den ersten Schuss abgegeben hatte, parkte er sein Auto auf der anderen Straßenseite und rannte über die Straße. Ersten Berichten zufolge waren auch zwei Soldaten an dem Vorfall beteiligt und schossen auf Palästinenser.
Mindestens einer von ihnen glaubte offenbar, der Zivilist sei der dritte Attentäter. Allerdings war auf einem Video des Vorfalls in den sozialen Medien zu sehen, wie der Anwalt seine Hände hob, bevor er geschlagen wurde. Außerdem warf er seine Waffe weg, schrie auf Hebräisch, forderte die Leute auf, seinen Ausweis zu überprüfen, und öffnete sein Hemd, um zu zeigen, dass er keinen Sprengstoffgürtel trug, so Zeugen. Einer der Soldaten feuerte immer noch. Der Zivilist wurde von einer Kugel am Kiefer getroffen und konnte nicht mehr sprechen. Dann wurden noch mehrere Schüsse auf ihn abgefeuert.
Medienberichten zufolge starb der Mann einen Tag vor seinem 38. Geburtstag im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Sein Bruder teilte der Nachrichtenseite Ynet am Sonntag mit, dass er „hingerichtet“ worden sei. Sein Vater habe die Verurteilung des Soldaten gefordert, berichtete die Jerusalem Post.
Nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober wurden die strengen Waffengesetze des Landes gelockert. Medienberichten zufolge sind dadurch mehr bewaffnete Zivilisten unterwegs. Die Anweisungen wurden jedoch nach dem tödlichen Vorfall kritisiert.
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Quelle: www.ntv.de