Angesichts des Klimawandels und der zu erwartenden neuen Sommertrockenheit will das Land Brandenburg besser mit Waldbränden umgehen. Unter anderem sagte Bundeskanzler Dietmar Wojdecke (SPD) am Donnerstag in Potsdam nach einem Treffen mit Vertretern der Bundesregierung, der Bundeswehr und des Feuerwehrverbandes, dass ein Waldbrand-Kompetenzzentrum geplant sei. Einen genauen Zeitplan nannte die Regierung jedoch nicht. Waldbrand-Kompetenzzentren sollten sich auf Prävention, Aktionsplanung und bessere Koordination zwischen Organisationen konzentrieren.
Nirgendwo sonst in Deutschland wird es 2022 so viele Waldbrände geben wie in Brandenburg. Nach Angaben des Innenministeriums gab es 507 Brände, von denen fünf als Großschaden galten.
“Die Situation im Jahr 2022 ist für die Menschen gefährlicher denn je”, sagte Bundeskanzler Woidke. Die bisherigen Aktionen sind einzigartig in der Geschichte des Landes Brandenburg. „Aber aufgrund des Klimawandels und der Erfahrungen der vergangenen Jahre befürchte ich, dass es kein Einzelfall bleiben wird.“
Der brandenburgische Innenminister Michael Stübgen (CDU) kündigte weitere Anstrengungen zum Abbau Brandenburgs an Hohe Belastung reduziert alte Munition. Auch vom Bund will er finanzielle Unterstützung. Allein das Land Brandenburg sei mit diesem Erbe überfordert, sagte Stübgen.
Nach Angaben der Landesregierung gelten im Land Brandenburg 290.000 Hektar Wald als munitionsverseucht – also jeder dritte Hektar Wald. Das erschwert den Feuerwehren die Brandbekämpfung, da sie den Bereich manchmal einfach nicht betreten können.
Brandenburg will auch Siedlungen in Kiefernwäldern besser vor Bränden schützen, wie Landwirtschafts- und Forstminister Axel Vogel (Grüne) am Donnerstag sagte. Dörfer sind auch durch die Sommerbrände 2022 gefährdet. Künftig sollten Kommunen Abstandsregelungen zum Wald respektieren, sagte Vogel.