Die Muttergesellschaft von Media City weckt Interesse in China
Der Handelskonzern Ceconomy ist eindeutig in den Fokus des chinesischen Online-Händlers JD.com geraten. Eine Bestätigung der teilnehmenden Aktionäre oder anderer Großaktionäre liegt nicht vor. Dennoch weckte die Nachricht die Fantasie der Anleger, die die Aktie kauften.
Spekulationen über eine Übernahme durch den chinesischen Online-Händler JD.com lassen die Aktien der Elektronikhandelsholding Ceconomy steigen. Laut Manager Magazine hat der Internetriese Kontakt zum Mutterkonzern der Handelsketten Media Markt und Saturn aufgenommen. Es wurden Gespräche mit dem Ceconomy-Aktionär Haniel geführt. Die Duisburger Familienholding schwieg und lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Laut Aktionärsstruktur auf der Website hält Haniel 16,7 % der Ceconomy-Aktien.
Andere Großaktionäre hatten jedoch bisher keinen Kontakt mit JD.com. „JD.com hat sich nicht nach unserem Anteil erkundigt“, sagte ein Freenet-Sprecher. Freenet hält rund 6,7 % der Ceconomy-Aktien. Sprecher der Anteilseigner von Beisheim und Meridian sagten, sie äußerten sich nicht zu den Gerüchten. JD.com hatte keinen unmittelbaren Kommentar. Die Meridian-Stiftung besitzt 11,1 % der stimmberechtigten Anteile und die Beisheim-Stiftung besitzt 4,8 % der stimmberechtigten Anteile.
Der größte Einzelaktionär von Ceconomy ist das Unternehmen Convergenta der Familie Kellerhals mit einem Anteil von fast 30 %. Auch sie äußerte sich zunächst nicht dazu. In der Vergangenheit gab es mehrfach Übernahmespekulationen über Ceconomy und seine französische Holdinggesellschaft Fnac Darty. Ceconomy selbst hatte Insidern zufolge bereits in der Vergangenheit darüber nachgedacht, die französische Elektronikhandelskette aufzukaufen.
Diskussionen seit Sommer – das Ergebnis ist unklar
Manager Magazine zitierte Insider mit den Worten, dass die Verhandlungen zwischen JD.com und Hanier diesen Sommer begonnen hätten. Die Deutsche Bank ist als Berater beteiligt. Es bleibt jedoch ungewiss, ob die Verhandlungen in den kommenden Monaten abgeschlossen werden.
Ceconomy wurde 2017 unabhängig, als der damalige Metro-Konzern ausgegliedert wurde. Der Startpreis des Unternehmens lag damals bei 9,32 € je Aktie. Am Mittwochnachmittag waren die Aktien 2,36 Euro wert und damit mehr als 15 % höher als der Schlusskurs des Vortages. Ceconomy-Chef Karsten Wildberger hatte im Sommer angekündigt, auf den Wachstumspfad zurückkehren zu wollen.
Nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022/23 meldete Ceconomy bei einem Umsatz von 16,9 Milliarden Euro einen Verlust von 105 Millionen Euro. Die Kette betreibt rund 1.000 Filialen in Europa und beschäftigt mehr als 42.000 Mitarbeiter.
Quelle: www.ntv.de