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Die Molkerei Schwälbchen geht davon aus, dass ihr Geschäft wieder auf Kurs ist

Schwälbchen-Vorstandschef Berz-List
Günter Berz-List spricht während eines Interviews.

Nach einer schwierigen Zeit aufgrund der Corona-Pandemie sieht sich die Molkerei Schwälbchen mit ihrem Geschäft auf dem richtigen Weg. „Diese beiden Geschäftsmodelle sind erneut dominant“, sagte Günter Berz-List, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Presse-Agentur in Bad Schwalbach-Taunus. Neben Milchprodukten bietet Schwälbchen auch einen Lieferservice für Großkunden an. „Im ersten Halbjahr 2023 boomt der Frischeservice in der Region“, sagt Berz-List. In diesem Geschäftsfeld ist der Aufschwung im Outdoor-Markt wie Restaurants, Hotels und Kantinen spürbar. Aufgrund strenger Einschränkungen während der COVID-19-Pandemie musste das Unternehmen einen starken Umsatzrückgang im Frischwarenservice verkraften.

Im ersten Halbjahr 2023 kletterte der Nachsteuergewinn der Schwälbchen-Gruppe auf knapp 1,9 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch ein Defizit von rund 850.000 Euro gegeben. Der Umsatz stieg um fast 20 Prozent auf über 116 Millionen Euro.

Berz-List sagte, Schwalbchen habe in den schwierigen Zeiten der neuen Corona-Epidemie sein Sortiment an frischen Lebensmitteln umstrukturiert und etwa 10.000 Artikel auf den Markt gebracht. Im ersten Halbjahr 2023 stieg der Umsatz der Sparte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 18 Prozent auf knapp 60,4 Millionen Euro. Das Nachsteuerergebnis der Frischdienst GmbH betrug 1,64 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr 2022 verbuchte der Lieferdienst einen Verlust von 366.000 Euro.

Berz-List erläuterte, dass die Molkereien (Schwälbchen AG) in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 62 Millionen Kilogramm Milch verarbeitet hätten, das seien rund 6,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr aufgrund höherer Verkaufspreise um 15 Prozent auf 62 Millionen Euro. Insgesamt erzielte die Molkerei im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von knapp 250.000 Euro, verglichen mit einem Defizit von 490.000 Euro im Vorjahreszeitraum. Laut Berz-List: „Während der Pandemie ist der Fokus der Verbraucher auf die Lokalität noch einmal gestiegen.“ Das sei gut für Marken.

Nach Angaben des Geschäftsführers spürt Schwälbchen auch einen Mangel an Arbeitskräften – „mehr in der Molkerei als im Frischeservice“. Dies liegt vor allem daran, dass in der Milchwirtschaft sehr spezifische Berufsbilder wie Laborfachkraft, Laborassistent oder Molkereimeister erforderlich sind. Generell sind diese Berufe im Rhein-Main-Gebiet weniger bekannt als in anderen Teilen Deutschlands, etwa im Allgäu, wo die Milchviehhaltung vorherrschend ist.

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