Schleswig-Holsteinische Ärzte wollten am Mittwoch mit einer Veranstaltung auf den Fachkräftemangel in ihrer Praxis aufmerksam machen. Wie die Ärztekammer Nord am Montag mitteilte, werden sie zwischen 11.00 und 12.00 Uhr für eine Stunde ohne medizinische Hilfskräfte arbeiten, um die Menschen auf die bedrohliche Situation von Kliniken und Patienten aufmerksam zu machen. Axel Schroeder, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, sagte: „Die ambulante Versorgung durch Vertragsärzte droht zu kippen.“ Es drohen verkürzte Sprechzeiten, längere Wartezeiten und Leistungskürzungen.
In einer Umfrage unter rund 1.700 Mitgliedern der Ärztekammer gaben 56 Prozent der Teilnehmer an, zu wenig Fachkräfte im medizinischen Bereich zu haben, um zu praktizieren. 92 % der Teilnehmer gaben an, dass es schwierig sei, qualifizierte Talente zu finden. 51 % der Praxen, die an der Umfrage teilgenommen haben, haben reduzierte Öffnungszeiten und Dienstleistungen.
Svante Gehring, Vorstandsvorsitzender der Northern Medical Association, erwähnte, dass sich die Situation aufgrund des demografischen Wandels verschlechtern werde. Bis 2035 werden etwa 50 % der Ärzte aus Altersgründen in den Ruhestand treten. Gleichzeitig gibt es eine große Abwanderung von deutschen Ärzten, und viele Ärzte sind bestrebt, in Teilzeit zu arbeiten.
Ärztliche Zusammenarbeit erfordert nicht nur mehr Wertschätzung für das medizinische Personal, sondern auch höhere Honorare und Unterstützung bei der Weiterbildung. Außerdem müssen diese Länder mehr medizinische Studienplätze bereitstellen. Auf Bundesebene sind Reformen der Finanzierung des Gesundheitswesens notwendig. Das Budget muss gestrichen werden.