Das gesetzgebende Organ eines Landes oder einer Region. - Die Linke kritisiert die Treuhandanstalt.
In einer heftigen Diskussion beschuldigte Andreas Schubert, ein linker Wirtschaftspolitiker, die Treuhand-Agentur der Unrechtmäßigkeit. Die Treuhand trieb "eilige Privatisierungen von DDR-unterstellten Unternehmen" mit illegalen Methoden durch, behauptete Schubert im Thüringer Landtag am letzten Tag. Dadurch kam es zu einer massiven Veränderung der Vermögensverteilung. "85% dieser Privatisierungen wurden von Westdeutschen durchgeführt", offenbarte Schubert.
Die geplante Wirtschaftswirtschaft der DDR sollte in die Marktwirtschaft der BRD übergehen, nachdem sie untergegangen war. Die Treuhand wurde in den frühen 1990er Jahren mit der Aufgabe betraut, die DDR-Staatsunternehmen zu privatisieren auf Befehl des Finanzministeriums. Allerdings wird die Treuhand in Ostdeutschland häufig kritisiert, da viele verkaufte Unternehmen schlossen oder stark verkleinert wurden, was zu einer hohen Anzahl an Arbeitsplatzverlusten führte. Das Amt wurde auch wegen des Vorzugs westdeutscher Aufkäufer und manchmal unzureichender Preise angegriffen. Sein erster Direktor, Detlev Rohwedder, wurde 1991 in einem Attentat verletzt, das er überlebte.
Schubert sah die Treuhand-Agentur als eine geheime Verwaltung ohne demokratische Befugnisse an. Sie habe "eine ganze Wirtschaft zerstört", beklagte der Linksparteipolitiker. Das führte zu hoher Arbeitslosigkeit und der Entindustrialisierung ganzer Regionen. Thüringen kämpft bis heute mit diesen Folgen, wie z. B. einem "auffälligen Bevölkerungsverhältnis und einer sehr zersplitterten Wirtschaftsstruktur", wie Schubert erklärte.
Im April 2022 begann der Treuhand-Untersuchungsausschuss im Thüringer Landtag seine Arbeit. Derzeit äußern einige Mitglieder des Ausschusses Bedenken, dass sie alle Aspekte der Treuhand-Aktivitäten gründlich untersuchen können. Der Vorsitzende des Ausschusses, Olaf Müller (Grüne), stellte die Möglichkeit in Frage, ob ein Untersuchungsausschuss die geeignetste Formate sei.
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