Die IG Metall sieht gute Perspektiven für die Industrie in den Regionen Berlin, Brandenburg und Sachsen – solange die Landesregierungen enger zusammenarbeiten. „Wir haben tatsächlich viele Zukunftstechnologien in der Region, und wir können zumindest die regionale Lieferkette ausbauen“, beschrieb Regionalleiterin Irene Schulz am Donnerstag in Berlin eine Vision für die Zukunft: „Wenn wir in Schwedt grün produzieren würden Wasserstoff, der dem in Eisenhüttenstadt verfügbaren grünen Stahl beigemischt werden kann, der wiederum bei Stadler, Siemens, BMW und Porsche oder Mercedes und Ludwigfeld in Berlin die Bahnindustrie mit grünem Blech ausstatten kann Industrie- und industriepolitische Strategien – aber diese müssen jetzt tatsächlich ausgebaut werden. “Es gab eine Zeit, in der die Berliner noch dachten, dass Coffeeshops und Tourismus die Stadt voranbringen könnten. Die Zeit ist wirklich vorbei”, sagte Schulz.
Aus ihrer Sicht gibt es derzeit keine allgemeine Vorstellung und keinen Gesamtüberblick über das Entwicklungspotenzial des Gebiets. Dieses Potenzial kann nicht ausgeschöpft werden, wenn die drei Länder in ihrer Industriepolitik zu isoliert sind.
Aus Sicht von Schultz könnte der Fachkräftemangel zu einer “erstklassigen Innovationsbremse” werden. „Im Osten hinkt die Ausbildung insgesamt hinterher. Wenn Betriebe über Fachkräftemangel klagen, geht das gar nicht“, sagte Schultz. Berlin sticht mit einer Ausbildungsquote von 11 % gegenüber dem Bundesdurchschnitt von 20 % besonders hervor. „Eine solche Ausbildungsquote mit so hohem Zukunftspotenzial verbunden mit einem so hohen Antrieb und Bedarf an Fachkräften ist einfach nicht hinnehmbar.“