Grünen-Chefin Katharina Dröge forderte im Vorfeld eines Autoindustrie-Gipfels im Kanzleramt Fortschritte bei der Instandsetzung von Straßen und Schienen sowie Elektrofahrzeugen. „Es ist gut, dass die Bundesregierung einen Verkehrsgipfel veranstaltet, denn beim Thema Klimaschutz im Verkehrssektor werden zu viele Stellen ins Stocken geraten“, sagte Dröge der Deutschen Presse-Agentur.
«In Ordnung Um die Klimaziele zu erreichen, müssen die Verkehrsressorts letztlich einen fairen Beitrag leisten. » Dazu braucht es mutige Schritte und klare Prioritäten. Dröge forderte eine schnellere Planung für Brückensanierungen und den Ausbau der Schieneninfrastruktur sowie einen beschleunigten Ausbau der Infrastruktur für Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
Die niveauvolle Diskussion von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstagnachmittag zur Zukunft der Autoindustrie kam mit voller Ladung zurück. An den ersten Gesprächen der sogenannten Strategieplattform „Transformation der Automobil- und Mobilitätsindustrie“ des Kanzleramtes nehmen Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Arbeitnehmerschaft, Wissenschaft, Ländern und Kommunen teil. Vor allem soll es um den Austausch gehen.
AUSBAU DES EV-LADENETZES ERFORDERLICH
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann forderte auch einen schnelleren Ausbau des Ladenetzes für E-Ladesäulen. „Deutschland muss alles tun, um die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Entwicklung der Elektromobilität zu schaffen“, sagte Hoffmann der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Dienstag). Hoffmann: „Hier geht es vor allem darum, die Ladeinfrastruktur schneller auszubauen, die Rohstoffversorgung und Wertschöpfung sicherzustellen und ausreichende Batterieproduktionsstandorte in Deutschland und Europa zu finden.“
Kommunale Wirtschaft Sonderwarnung Ladenetz für Elektrofahrzeuge wird auf das Land ausgeweitet. Ingbert Liebing, Geschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), sagte: „Der Ausbau der Ladeinfrastruktur, insbesondere in dünn besiedelten Gebieten, ist eine Voraussetzung für den Durchbruch von Elektrofahrzeugen und entscheidend für die Verkehrswende.“
Für die Automobilherstellung Berichte, dass die Anbieter selbst den Ausbau der Ladeinfrastruktur vorantreiben, begrüßte Pvt. „Für ein geschlossenes Ladenetz brauchen wir das Miteinander aller Beteiligten, und gerade in dünn besiedelten Gebieten erfordert es erhebliche Investitionen.“ Bislang seien es vor allem Stadtwerke und kommunale Unternehmen, die sich in diesen Bereichen engagieren. Eine schnelle und erfolgreiche Verkehrsverlagerung kann nicht allein auf Rosinenpickerei beruhen, also dem Bau von profitablen Schnellladestationen entlang von Autobahnen. Mehr als die Hälfte aller Ladestationen in Deutschland befinden sich laut VKU in kommunaler Hand.
Zurückhaltung der Kunden
Laut einer Verbraucherumfrage der Unternehmensberatung Deloitte verlangsamt sich der Umstieg auf Elektrofahrzeuge aufgrund von Kosten und fehlender Infrastruktur. Trotz der wachsenden Modellauswahl würden sich nur 16 % der Befragten beim nächsten Autokauf für ein vollelektrisches Fahrzeug entscheiden. Bis Ende 2021 werden es 15 % sein. Niedrigere Betriebskosten und staatliche Kaufprämien sind die Hauptgründe für den Kauf von Elektrofahrzeugen. „Jetzt schießen die Strompreise in die Höhe, die Förderungen werden sukzessive gekürzt und laufen 2025 sogar aus. Das bedeutet künftig weniger Absatz von Elektrofahrzeugen“, sagt Branchenexperte Harald Profff.
Die Verbraucher nennen die Reichweite als größtes Anliegen: 57 % nannten sie am häufigsten, gefolgt von fehlender öffentlicher Ladeinfrastruktur (47 %), Ladezeit und fehlenden Lademöglichkeiten zu Hause (jeweils 45 %). 75 Prozent der Befragten in Deutschland laden ihr Elektroauto am häufigsten zu Hause. Deloitte sagte, dass dieser Wunsch trotz fehlender Lademöglichkeiten in dicht besiedelten Städten im Vergleich zum Vorjahr (70 %) gestiegen sei.
Der Verkehrssektor hinkt in Deutschland beim Klimaschutz hinterher. Grüne und Liberaldemokraten streiten sich innerhalb der Bundesregierung darüber, wie sie das Thema angehen sollen. Sie verzögerte auch den geplanten Klimaschutz-Sofortplan, der den nächsten Schritt zur Erreichung der deutschen Klimaziele aufzeigen sollte. Diskutiert wird vor allem zwischen FDP und Grünen auch, ob für einen schnelleren Infrastrukturausbau die Straße oder die Schiene priorisiert werden soll.
Ziele der Kanzleramtssitzung sind laut Bundesregierung die Klimaneutralität und die Sicherung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen in Deutschland. Klimaneutralität bedeutet, nur so viele Treibhausgase auszustoßen, wie auch wieder gebunden werden können. Dieses Ziel will Deutschland bis 2045 erreichen.