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Die Gemeinden erhalten einen Teil der Einnahmen aus der Windenergie.

Der Thüringer Landtag hat ein Gesetz über Windkraftanlagen und deren Leistung auf kommunaler Ebene verabschiedet. Es bietet eine zusätzliche Vergütung für jede gewonnene Kilowattstunde Windenergie.

Mohnblumen blühen am Rande eines Feldes vor Windkraftanlagen.
Mohnblumen blühen am Rande eines Feldes vor Windkraftanlagen.

Gesetzgebendes Organ stößt Diskussion an - Die Gemeinden erhalten einen Teil der Einnahmen aus der Windenergie.

Die Vorteile von Windkraft für thüringische Gemeinden sind jetzt durch Gesetz garantiert. Das Gesetz wurde im Landtag in Erfurt mit knapper Mehrheit von 37 zu 35 Stimmen verabschiedet. Die Initiative der rot-rot-grünen Koalition stieß auf heftige Kritik von Oppositionsparteien.

Vor der Abstimmung setzte sich Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) für das Gesetz ein, das Gemeinden 0,2 Cent pro erzeugtem Kilowattstunde aus benachbarten Windkraftanlagen zusichert. Trotz Widerstands von CDU, AfD und FDP gelangte die Koalition mit einem Stimmenmangel von vier Stimmen über die Hürde.

Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) begrüßte die Entscheidung, da Gemeinden in ländlichen Gebieten nun einen konstanten Einnahmestrom von Windparks erwarten können. Im Diskurs schätzte Grüne Abgeordnete Laura Wahl, dass Gemeinden etwa 200.000 Euro pro Jahr von einem Windpark mit acht Turbinen erzielen könnten.

Das Gesetz führt nicht direkt zu mehr Windkraftanlagen, aber es ist ein Schritt in diese Richtung und könnte gleichzeitig die Kosten für Bürger senken. Ramelow, dessen Regierung sich für dezentrale, regionale und erneuerbare Energielösungen einsetzt, bezeichnete das Gesetz als Fortschritt in dieser Richtung.

CDU-Abgeordnete Christina Tasch meinte, ihr Partei brauche kein solches Gesetz, da es versuche, die Akzeptanz für Windkraft zu kaufen. FDP-Abgeordneter Dirk Bergner sah es als eine Art moderner Abfallhandel an, da Bundesregeln für die Beteiligung von Gemeinden an Windenergie ausreichen würden. AfD-Abgeordnete Nadine Hoffmann nannte das Gesetz eine Täuschung.

Pläne für die Beteiligung von Bürgern an Einnahmen aus Windenergie wurden während der Diskussion von der Linken, der SPD und den Grünen fallen gelassen, ebenso wie Modelle, die direkte Stromversorgung für Bürger innerhalb eines 2500-Meter-Radius ermöglichen.

Thüringen hat im Vergleich zu anderen deutschen Bundesländern nur moderaten Fortschritt in der Ausweitung von Windenergie als Energiequelle gemacht. Im Jahr 2023 wurden lediglich sechs neue Windkraftanlagen genehmigt. Das Thüringer Umweltministerium berichtet, dass derzeit etwa 870 Windkraftanlagen in Betrieb sind. Dieses Jahr wurden etwa 20 neue Windkraftanlagen genehmigt.

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