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Die Gefahr eines Cyberangriffs ist nicht gebannt: Potsdam bleibt offline

Die Gefahr eines Cyber-Angriffs auf die Stadt Potsdam ist laut Sicherheitsexperten nicht gebannt. Infolgedessen bleiben die Online-Dienste der Regierung offline. Seit etwa fünf Wochen sind die Verbindungen zum Internet unterbrochen – nach Angaben der Sicherheitsbehörden droht ein Cyber-Angriff. Es gibt verschiedene Hinweise, dass es sich um eine internationale Hacker-Organisation handeln könnte.

Die Gefahr in der Landeshauptstadt bleibe hoch, teilte die Stadt am Dienstag mit. Nach der Zerschlagung einer international agierenden cyberkriminellen Gruppe haben das Innenministerium, das Landeskriminalamt und ein IT-Dienstleister die Lage bewertet. Das Netzwerk ist die Gruppe „Hive Ransomware“. Auch nach der Auflösung der Gruppe könne nicht ausgeschlossen werden, dass eine reale Bedrohung für Potsdam bleibe, teilte die Stadt mit.

Bisher gab es noch keine erfolgreichen Cyberangriffe. Nach Erkenntnissen der Stadt wurden die Daten nicht abgegriffen. Da jedoch weiterhin die Gefahr von Cyberangriffen bestehe, habe man sich entschieden, „zunächst die eingeleitete übergeordnete Systemsicherheit abzuschließen“, hieß es in der Mitteilung. Das Land Brandenburg und die Bundeswehr unterstützen die Stadtverwaltung.

Ermittler aus Deutschland und den USA haben kürzlich erfolgreich ein internationales Netzwerk von Cyberkriminellen und Erpressern gesprengt. Mehr als 1.500 schwere Cyberangriffe auf Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt soll die Hackergruppe in den vergangenen eineinhalb Jahren durchgeführt haben, wie das US-Justizministerium und die Staatsanwaltschaft Stuttgart vergangene Woche mitteilten. Mehr als 70 Angriffe zielten auf deutsche Einrichtungen. Die Ermittler schätzten den Schaden auf „in die Milliarden“.

Die Auswirkungen auf die Stadt Potsdam sind enorm, da seit Ende Dezember viele Dienste für Bürgerinnen und Bürger nicht mehr funktionieren. Am vergangenen Dienstag wollten die Behörden das Internetsystem schrittweise wieder hochfahren, doch es ging am selben Tag wieder offline, nachdem Anzeichen von Malware aufgetaucht waren.

„Nach der Aktivierung des erweiterten Virenscanners am 23. Januar 2023 wurden am Dienstag zahlreiche automatisierte Kommunikationsversuche aus dem internen Netz der Landeshauptstadt Potsdam zu einem externen Server festgestellt“, teilte die Stadt Brandenburg damals mit Sofort wurde das Landeskriminalamt verständigt und die Server in der Landeshauptstadt wieder vom Brandenburger Landesverwaltungsnetz getrennt.“

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