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Die Exporte gingen in der zweiten Jahreshälfte zurück

Hafen Hamburg
Der Wert der Exporte aus dem Hamburger Hafen betrug im Jahr 2022 51 Milliarden Euro. Im Jahr vor der Corona-Pandemie 2019 betrug der Wert der Ausfuhren den Angaben zufolge noch 53 Milliarden Euro.

Die schwache Nachfrage auf den Weltmärkten bereitet dem Exportland Deutschland zunehmend Probleme. Nach den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Montag werden die Exporte im zweiten Halbjahr 2023 ein negatives Wachstum verzeichnen. Die Aussichten für Schlüsselindustrien wie den Maschinenbau sind düster. ING-Chefökonom Carsten Brzeski erklärte, der Außenhandel sei „nicht mehr wie einst der Wachstumsmotor für die starke und widerstandsfähige deutsche Wirtschaft, sondern die Bremse“.

Im Juli wurden im Vergleich zum Vormonat (-0,9 %) im Vergleich zum Vorjahresmonat (-1,0 %) weniger Waren „Made in Germany“ ins Ausland exportiert als ein Jahr zuvor. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden beliefen sich die deutschen Exporte im Monat auf 130,4 Milliarden Euro.

Wenn man sich die Siebenmonatssummen für dieses Jahr ansieht, lagen die Exporte kalender- und saisonbereinigt bei 922,41 Milliarden Euro, immer noch 2,9 % über dem Vorjahr. Im gesamten Jahr 2022 erzielte der deutsche Außenhandel Rekordergebnisse, auch aufgrund teilweise erheblicher Preissteigerungen.

Ifo: Globale Nachfrage bleibt schwach

Allerdings hat sich die Marktstimmung laut einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts in München zuletzt weiter verschlechtert. Dadurch sinken die Exporterwartungen im August auf -6,3 Punkte, nach -6,0 Punkten im Juli. „Deutsche Exporteure kämpfen weiterhin mit einer schwachen globalen Nachfrage“, erklärte Klaus Wohlrabe, Forschungsleiter beim Ifo. „Außerdem klagen Unternehmen zunehmend über eine Beeinträchtigung ihrer globalen Wettbewerbsfähigkeit.“

Hohe Energie- und Rohstoffpreise Die Preise belasten viele Unternehmen. Wichtige Wachstumsmärkte wie China haben sich zuletzt abgeschwächt. „Die Weltwirtschaft zeigt aufgrund der hohen Zinsen in wichtigen Absatzmärkten, einer anhaltend hohen Inflation und einer schwachen chinesischen Wirtschaft keine Dynamik“, sagte Volker Treier, Leiter Außenhandel beim DIHK. Die Auftragseingänge gingen im Juli weiter zurück: so der Handelsverband Das teilte der VDMA am Montag in Frankfurt mit. Wie angekündigt seien die Preise auf bereinigter Basis im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11 % gesunken, wiederum im zweistelligen Minusbereich.

VDMA: Fehlende Neuaufträge

„Die Umsätze der Unternehmen wachsen weiter“, erklärt Ralph Wiechers, Chefvolkswirt beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). „Doch mangels neuer Aufträge schrumpfen der Auftragsbestand und die verbleibenden Produktions- und Vertriebspuffer sukzessive.“

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes handelte es sich um Waren im Gesamtwert von 114,5 Milliarden Euro im Juli nach Deutschland importiert. Im Vergleich zum Vormonat war dies ein Anstieg von 1,4 %. Allerdings gingen die Importe im Vergleich zum Juli 2022 stark um 10,2 % zurück.

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