Unternehmen und Wissenschaftler in Sachsen suchen nach Lösungen für die umweltfreundliche Entsorgung und Verwertung gebrauchter Batterien und Akkus. „Derzeit gibt es im Freistaat mehr als 50 Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich mit Batterieproduktion, -wiederverwendung und -recycling befassen“, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums in einer Umfrage der DPA. Die sächsische Entsorgungswirtschaft bereitet sich derzeit unter Hochdruck auf neue Herausforderungen vor.
Während nach Angaben des Ministeriums die Zahl der zu entsorgenden Einwegbatterien weitgehend gleich bleibt, nimmt die Zahl der wiederaufladbaren Batterien (Akkus) zu. Diese Technologien sind mittlerweile in eine wachsende Zahl technischer Geräte integriert – von der Gartenarbeit über die elektronische Kommunikation bis hin zur Medizintechnik. Verlässliche sächsische Zahlen oder Prognosen zu den Produktionsmengen liegen jedoch nicht vor.
Das Ministerium verweist auf das Umweltbundesamt. Laut Statistik wird die Recyclingmenge an Altbatterien im Jahr 2021 bundesweit im Vergleich zum Vorjahr um 41,6 % auf 257.113 Tonnen steigen. Dabei wurden 215.352 Tonnen (2020: 146.490 Tonnen) Sekundärrohstoffe – hauptsächlich Blei, Schwefelsäure, Stahl, Ferromangan, Nickel, Zink, Cadmium und Quecksilber – gewonnen, die in der Produktion von Batterien und Akkus wiederverwendet werden können. Nach Angaben des Bundesamtes nimmt insbesondere die Zahl der Lithium-Sekundärbatterien dramatisch zu.
Nach Angaben der Stadtreinigung fielen im vergangenen Jahr in Leipzig rund 40 Tonnen Altbatterien und Akkus an. 52 Tonnen im Jahr 2021 und 29 Tonnen im Jahr 2018. Ein Sprecher sagte, daraus könne kein Trend abgeleitet werden. „Dieser Anstieg ist auf das Bevölkerungswachstum und das veränderte Verbraucherverhalten zurückzuführen.“ So entfallen beispielsweise Investitionen in zusätzliche Lagerhallen.
Die Technische Universität Freiberg, die sich auch als „Ressourcenuniversität“ versteht, beteiligt sich gemeinsam mit anderen Forschungseinrichtungen im Umkreis des Bundeswirtschaftsministeriums an einer Bildungs- und Forschungsinvestition in Höhe von 100 Millionen Euro Fonds „Batterieforschungsfabrik“. Dabei geht es unter anderem um das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien – dem Herzstück von Elektrofahrzeugen. Gemeinsam mit Projektpartnern in Dresden, Aachen und Clausthal entwickeln die Freiberger Forscher Methoden zur Gewinnung von Lithium, Kobalt und Nickel in hoher Qualität.
Urs sagte, der Recyclingprozess sei bekannt. Peuker, Professor für Mechanische Verfahrenstechnik und Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Freiburg. Allerdings müssen diese für großtechnische Anwendungen weiter optimiert und Recyclinganlagen zur Kostensenkung angepasst werden. „Es gibt noch viel zu tun.“ Denn auf dem Rohstoffmarkt ist Recyclingmaterial meist teurer als Frischmaterial aus der Mine.
Neue Regeln, die diesen Monat in Deutschland und 26 weiteren EU-Ländern in Kraft traten, sollen Abhilfe schaffen. Situation schafft. Spätestens bis zum 31. Dezember 2025 müssen 75 % des Durchschnittsgewichts von Blei-Säure-Batterien recycelt und wiederverwendet werden. Lithiumbatterien sollten 65 % und NiCd-Batterien 80 % ausmachen. Die strengeren Vorgaben müssen bis Ende 2027 bzw. 2030 umgesetzt werden.
Lithium-Ionen-Batterien, die in Kfz-Werkstätten, Testzentren für Fahrzeugprototypen oder in der Produktion neuer Batterien verwendet werden, sind kostenpflichtig. . Nach Angaben des Unternehmens wurde die Produktionskapazität von 500 Tonnen auf 10.000 Tonnen pro Jahr erhöht. „Der Markt wächst stetig“, sagt Clemens Kuhnert von der Nickelhütte. „Bei den Recyclingquoten liegen wir deutlich über den gesetzlichen Vorgaben.“ Davon betroffen sind vor allem Nickel, Kupfer und Kobalt. Allerdings ist Lithium-Recycling „definitiv ein Thema, das wirtschaftlich noch nicht thematisiert werden kann. Wir haben jedoch eine Technologie entwickelt, um den Anforderungen der neuen Batterierichtlinie gerecht zu werden. Unser Material kann als Vorprodukt für neue Batterien verwendet werden.“ >