Deutsche Bahn möchte die Pünktlichkeit verbessern, von der alle Reisenden profitieren sollen. Wer oft mit dem Zug fährt, wird wohl kaum Verzögerungen, Zugausfälle und fehlende Informationen über alternative Strecken vermeiden können.
Im Juli 2023 kamen nur 64,1 Prozent der ICE- und Intercity-Züge pünktlich an. Im Regionalverkehr erreichten 91,1 Prozent ihr Ziel zur erwarteten Zeit. Ein neuer Ansatz könnte nun die Pünktlichkeit der Züge verbessern.
Die Deutsche Bahn möchte die Pünktlichkeit auf originelle Weise verbessern
Die meisten Zugpassagiere dürften mit der Durchsage vertraut sein, dass der Zug sich verspätet oder wegen “Personen auf den Gleisen” angehalten wurde.
In solchen Fällen können alle, die noch auf dem Bahnsteig stehen, alternative Routen suchen. Die Passagiere im Zug müssen warten.
Bisher hielten Deutsche Bahn-Züge (DB) an “Personen auf den Gleisen” an und bewegten sich nicht weiter, bis die Bundespolizei vor Ort war und die Gleise von Menschen befreite, danach fuhr der Zug weiter.
Aus Sicherheitsgründen ist dieser Vorgang kaum zu vermeiden. Für Reisende kann das lange Warten jedoch zur Geduldsprobe werden. Um Verzögerungen in solchen Fällen zu reduzieren, berichtet der DB-Sprecher von einer möglichen neuen Lösung.
Allein im letzten Jahr mussten rund 4000 Strecken wegen Personen, die den Verkehr behinderten, gesperrt werden. Dies führt gelegentlich zu erheblichen Verzögerungen vieler Züge. Daher schlägt die Verkehrsgesellschaft vor, dass Züge langsam weiterfahren können, auch wenn sich Personen auf oder in der Nähe der Gleise befinden.
Ein langsames Weiterfahren kann sich erheblich auf den Bahnverkehr und somit auf die Pünktlichkeit der Züge auswirken. Dies ist nur möglich, wenn sich Personen auf den Gleisen befinden, nicht auf den Schienen selbst. Die vollständige Anhaltung sollte auch in Fällen aufrechterhalten werden, in denen Kinder auf den Gleisen sind.
Dieser Vorschlag stieß auf deutliche Kritik seitens des Vorsitzenden der Bundespolizeigewerkschaft Andreas Roßkopf. Er bezeichnet diesen Ansatz als “sehr beängstigendes und völlig falsches Denken”.
Es geht darum, dass es sich um gefährliche Situationen handelt. In solchen Fällen kann Menschenleben auf dem Spiel stehen. Der Gewerkschafter sieht erhebliche Gefahren, insbesondere in Situationen, in denen Züge mit Menschen auf den Gleisen konfrontiert sind.
Auch bei niedriger Geschwindigkeit benötigt der Zug viel Zeit, um anzuhalten. Statt dessen fordert Roßkopf, dass die Eisenbahnen in die Bauinfrastruktur investieren. Es ist noch unklar, ob die Vorschläge der DB tatsächlich umgesetzt werden.