Terroristische Aktivitäten: Bedrohungen für Sicherheit und Frieden. - Die Behörden nehmen einen mutmaßlichen IS-Sympathisanten auf dem Flughafen fest.
Der Generalbundesanwalt hat in Nordrhein-Westfalen einen verdächtigen IS-Unterstützer festgenommen. Der Mann, der deutsche, marokkanische und polnische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde am Freitag auf dem Flughafen Köln/Bonn verhaftet, bestätigte ein Sprecherin des Karlsruher Büros in Antwort auf eine Anfrage. Die Anklage gegen ihn bezieht sich auf die Überweisung einer Summe von fast 1.700 US-Dollar an ein Konto der islamistischen Provinz Khorasan (ISPK) über eine Kryptowährungsausgabe im September 2023.
Der Verdächtige wird wegen des Verdachts, einer ausländischen terroristischen Organisation zu helfen und das Ausfuhrgesetz zu verletzen, ermittelt. Der Haftbefehl konzentriert sich auf die Geldtransaktionen, sagte die Sprecherin. Der Mann war seit Freitagabend in Haft.
Vor seiner Verhaftung hatte die deutsche Tageszeitung Bild Details über den Fall veröffentlicht, auch über eine mögliche Verbindung zum bevorstehenden Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Der Vertreter des Generalbundesanwalts wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Er gab auch keine zusätzlichen Informationen über die Ermittlungen preis. Es war geplant, am Anfang der Woche eine Erklärung zu veröffentlichen, sagte er.
Quellen aus der Sicherheitsgemeinschaft berichteten, der Mann habe sich als Steward und Sicherheitsmitarbeiter für Nebenveranstaltungen außerhalb von Stadien sowie andere Großveranstaltungen bewerben wollen. Während der Auswahlprozess war er nicht erfolgreich.
Bild berichtete weiter, dass der Mann zwei große Ereignisse ohne Erfolg anmelden wollte. Sein Wohnung wurde anschließend durchsucht, und nach dem Bericht wurden Mobiltelefone, Datenträger, Computer und "verdächtige Dokumente" beschlagnahmt. Der Mann in Haft hat sich bisher über die Vorwürfe geäußert.
Die ISPK - eine Abspaltung der extremistischen Gruppe Islamischer Staat - hat ihre Wurzeln in Afghanistan. Khorasan bezieht sich auf eine historische Region, die Teile von Afghanistan, Usbekistan, Turkmenistan und Tadschikistan, sowie Teile von Iran umfasst.
Der Terrororganisation wird in den letzten Tagen mehr Aufmerksamkeit geschenkt: Westliche Geheimdienste und Experten vermuten, dass die ISPK hinter dem Anschlag auf ein Freizeitzentrum in der Nähe von Moskau am 22. März, bei dem mehr als 140 Menschen ums Leben kamen, steht. Mehrere mutmaßliche Extremisten und Komplizen sind derzeit in Haft.
Zwei ISPK-Terrorverdächtige wurden im März in Gera, Thüringen verhaftet. Die Männer aus Afghanistan hatten angeblich einen Angriff auf das schwedische Parlament geplant, um Rache für Koranverbrennungen zu nehmen. Die IS-Sparte ist auch mit Plänen für Weihnachten 2023 in Köln, Wien und Madrid in Verbindung gebracht.
Nach Angaben von Sicherheitsbeamten versuchen militante Islamisten in Deutschland während der Heranführung der Europameisterschaft 2024 Unruhe zu stiften. Die Rufe der ISPK zu Terroranschlägen bilden "einen Teil des laufenden Propagandakampfes, der Chaos und Lone Wolves provozieren soll", wie Aussagen aus Mai von Sicherheitsquellen lauten. Die Gruppe hat in einem ihrer Kanäle ein Bild veröffentlicht, das einen Mann mit einem Automatikgewehr in einem Stadion zeigt.
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