Wie schon in den Vorjahren ist die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen zu Jahresbeginn deutlich gestiegen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland waren im Januar insgesamt 702.519 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sei ein Plus von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, teilte die Regionalstelle der Bundesagentur für Arbeit in NRW am Dienstag mit. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,9 % auf 7,2 %.
„Der Arbeitsmarkt hat sich im Januar stabilisiert und bestätigt damit die Entwicklungen der ersten Monate des Jahres“, sagte NRW-Landesratsvorsitzender Roland Schüssler der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. “Das sind gute Signale”, sagte Schussler.
Saisontypische Faktoren wie das Auslaufen von Arbeitsverträgen zum Jahresende oder zum Ende des Weihnachtsgeschäfts waren die Hauptgründe für den Anstieg der Stellenstreichungen.
Arbeitsmarktexperten betonen, dass auf dem Arbeitsmarkt in NRW noch immer die Auswirkungen des Krieges und der globalen Entwicklungen zu beobachten sind. „Noch gibt es Zurückhaltung bei der Anmeldung neuer Stellen.“ Die rund 23.000 neuen Stellen, die den Arbeitsagenturen gemeldet werden, reichen nicht einmal für einen Monat über die Winterpause.
Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Arbeitslosen im Januar bei 31.786, ein Plus von 4,7 %. Als Grund nannte Schüßler den Zuzug ukrainischer Frauen und Männer, die im vergangenen Jahr vor dem russischen Angriffskrieg nach NRW geflüchtet waren. Mit Stand vom 12. Januar waren in NRW fast 38.500 Menschen aus der Ukraine arbeitslos gemeldet.
Auch im Januar waren die regionalen Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen groß. Das Ruhrgebiet hat mit 9,9 % die höchste Arbeitslosenquote. 7 % im Rheinland, 6,9 % im Bergischland, 5,6 % in Ostwestfalen-Liepper und 5,5 % in Südwestfalen. Das Münsterland hat mit 4,5 % die niedrigste Arbeitslosenquote.