Das Strafverfahren um die Blockade des Braunkohlekraftwerks Neurath geht unter Protesten von Klimaaktivisten weiter. Ein Aktivist kletterte vor dem Gerichtsgebäude auf einen Baum. Im Gerichtssaal wurden die Vorhänge zugezogen und die Fenster geschlossen, damit die Verhandlungen ungestört weitergehen konnten.
Dabei musste sich ein vielseitiger 24-Jähriger aus Oldenburg verantworten. Sie wurden wegen Störung eines öffentlichen Dienstes und Widerstands gegen Vollzugsbeamte angeklagt. Laut Anklage ketteten sich die beiden Aktivisten an ein Geländer. Der geplante Prozess gegen einen 36-jährigen Aktivisten aus Kiel ist verschoben worden.
Die Verteidiger reichten am Dienstag mehrere Anträge ein. Seit 14 Tagen haben die Angeklagten die Blockade zwar nicht zugegeben, sie aber auch nicht bestritten, mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit des globalen Klimaschutzes. Die Beweise scheinen eindeutig: Die Aktionen vom 5. November 2021 wurden von Medien und Polizei ausführlich dokumentiert.
Zusätzlich zu den Strafen im laufenden Verfahren wurden Aktivisten Schadensersatzforderungen angedroht. Laut einem Mitarbeiter bereitet RWE eine Zivilklage in Höhe von 1,4 Millionen Euro vor. Bereits am ersten Tag der Anhörung vor zwei Wochen störten Aktivisten wiederholt die Anhörung.