Das bislang größte Brückenprojekt der Deutschen Bahn in Brandenburg steht kurz vor der Fertigstellung. An diesem Montag (11:00 Uhr) wird in Küstrin-Kietz (Märkisch-Oderland) eine neue 130 Meter lange Stahlkonstruktion auf einer Pontonbrücke über die Oder geschoben.
Einst verband eine Eisenbahnüberführung als Teil des sogenannten Ostbahnhofs Berlin mit Königsberg (heute: Kaliningrad/Russland). Die 1867 erbaute Brücke wurde im Ersten Weltkrieg schwer beschädigt und 1920 unter Verwendung zerstörter Teile anderer Brücken restauriert. Auch im Zweiten Weltkrieg war das Gebäude heftig umkämpft. Die Bauarbeiten für die neue zweispurige Brücke beginnen im Jahr 2021. Außerdem überquert sie bei Küstrin-Kietz den Hauptstrom des Flusses.
Brandenburgischer Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) und DB-Konzernvertreter Alexander Kaczmarek werden bei der Einweihung dieses spektakulären Projekts an der deutsch-polnischen Autobahngrenze anwesend sein. Das Einfügen des Plans nimmt insgesamt zwei Tage in Anspruch. Eine mögliche spätere Elektrifizierung wird in der Planung berücksichtigt. Künftig soll die Geschwindigkeit der durch das Gebäude fahrenden Züge von 30 km/h auf 120 km/h erhöht werden.
Die Bundesrepublik Deutschland ist für die Erhaltung und den Neubau der Oderbrücke bei Frankfurt, Küsterling und Neulüdenitz verantwortlich. Dies regelt der deutsch-polnische Staatsvertrag von 2008.