Die Lausitz dynamisch machen: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert strukturelle Veränderungen, um Südbrandenburg und Ostsachsen mehr Dynamik zu verleihen. „Jetzt heißt es klopfen und nicht kleckern. Dafür braucht es eine zukunftsweisende Strukturpolitik, die sich auf tarifliche, gemeinsam beschlossene und nachhaltige Arbeitsplätze konzentriert“, sagte der sächsische DGB-Chef Markus Schlimbach am Dienstag in Niesky. Insbesondere in Sachsen werden die Mittel nicht gezielt genug investiert.
„Die wirtschaftliche Transformation der Lausitz kann nur gelingen, wenn flächendeckend gute Arbeitsplätze geschaffen werden – mit tariflich geregelten Löhnen und guten Sozialleistungen“, sagte der Vizepräsident und Hauptgeschäftsführer des DGB Berlin Brandenburg Anklage, Nele Techen. „Tarifverträge für alle Unternehmen müssen jetzt und in Zukunft zum neuen Standard in der Lausitz werden. Unternehmen, deren Geschäftsmodelle auf prekären Arbeitsbedingungen und geringen staatlichen Lohnzuschüssen basieren, haben keine Zukunft.“
Rund 200 Vertreter aus Gewerkschaften, Unternehmen, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft versammelten sich zur 19. Lausitztagung. Schlimbach betonte, dass die Herausforderungen des Strukturwandels enorm seien. Die verfügbaren finanziellen Mittel sind auch eine Chance, die Lausitz als Zukunftsregion weiterzuentwickeln und den Menschen vor Ort langfristige Perspektiven zu bieten. Diese Änderung sollte nicht zu einer erhöhten Angst in der Bevölkerung führen.
In der Sitzung wurde ein Positionspapier zu den Kernforderungen der Gewerkschaft für die weitere Entwicklung der Lausitz vorgelegt. Dies erfordert auch ein stärkeres Engagement in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Nötig sei „eine offenere und positivere Ausstrahlung der Region, damit Fachkräfte gerne in die Lausitz kommen und hier bleiben, weil sie willkommen sind.“ Um dies zu erreichen, sei es wichtig, in demokratische Strukturen und gemeinsame Interessen zu investieren. Auch eine nachhaltige Infrastruktur ist notwendig.