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DGB-Bundesvorsitzender: „Menschen brauchen Orientierung“

Susanne Wingertszahn
Susanne Wingertszahn, Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, spricht während eines Redaktionsgesprächs der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Angesichts der zahlreichen Krisen und rasanten technologischen Entwicklungen sieht der Landesgeschäftsführer des DGB Rheinland-Pfalz und Saarland viele Ansatzpunkte für die Gewerkschaftsarbeit und ein Ende sinkender Mitgliederzahlen. „Menschen in Unternehmen brauchen Orientierung, sie sind sehr verunsichert“, sagte Susanne Wingertszahn der Deutschen Presse-Agentur. Die Menschen hätten die Krisen zur Kenntnis genommen – erst die Finanzmarktkrise, dann die Pandemie-, Inflations- und Klimawandelkrise. „Es gibt viel zu erklären, viel zu sagen.“

Angesichts dieser Forderungen ist die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder nach Ansicht von Wingertszahn am Tiefpunkt angelangt. Während COVID ist es schwierig, Menschen zu erreichen. Nun steigen die Zahlen wieder leicht an. Zum Jahresende 2022 betrug die Zahl der DGB-Mitglieder in Rheinland-Pfalz 261.069, ein Plus von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Persönliche Gespräche sind nach wie vor wichtig, um neue Mitglieder zu gewinnen, aber auch die Präsenz junger Menschen in sozialen Netzwerken ist wichtig.

„Die Menschen haben auch Angst vor künstlicher Intelligenz“, sagte Wingertszahn. Es muss kommuniziert werden, wie die KI funktioniert und wie der Mensch letztlich die endgültige Entscheidung treffen muss. Gewerkschaftsführer glauben, dass die Politik hier eine Rolle spielt. „Der Staat muss künstliche Intelligenz regulieren. Wir können nicht zulassen, dass der freie Markt dieses Problem löst“, betonte Wingertszahn.

Es ist klar, dass künstliche Intelligenz die Arbeitswelt erheblich verändern wird. Das Arbeitsprofil hat sich geändert. Arbeitsplätze könnten in Zukunft verschwinden. Entscheidend ist jedoch, wie KI eingesetzt wird. „Künstliche Intelligenz muss die Arbeitsbedingungen der Menschen erleichtern.“ „Im Vordergrund darf nicht die Gewinnmaximierung stehen“, sagte Wingertszahn. „Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen und das letzte Wort haben.“ „

Es wird viel über künstliche Intelligenz in Unternehmen diskutiert. Allerdings ist es kompliziert, eine Betriebsvereinbarung hierzu zu treffen. „Die Welt verändert sich dramatisch. In ein paar Monaten könnte die Vereinbarung wieder ungültig sein.“ Wichtig ist, dass sich der Betriebsrat mit der Thematik auskennt und sich damit auseinandersetzt, um KI auf Unternehmensebene aktiv mitgestalten zu können.

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