Rosneft Deutschland, Miteigentümer der PCK-Raffinerie in Brandenburg, hat angesichts der geplanten Öllieferungen aus Kasachstan sein Vertrauen in die Kraftstoffversorgung zum Ausdruck gebracht. “Wir führen weitere Verhandlungen”, sagte ein Sprecher einer Tochtergesellschaft des russischen Ölkonzerns Rosneft. Er bezeichnete die Gespräche als gut. Rosneft Deutschland und die dazugehörige RN Refining & Marketing sind bundesweit gehostet. Sie halten eine Mehrheitsbeteiligung an der Raffinerie Schwedt.
Nach Angaben von Rosneft aus Deutschland sind die Kraftstofflieferungen nicht gefährdet, sogar Öl über den Rostocker Hafen. „Wenn Sie die Mengen über Danzig erhöhen, ist das kein Problem.“ Die Raffinerie wird voraussichtlich ihre ersten Ölersatzlieferungen über den Hafen von Danzig durchführen. Dafür wird Rohöl aus Kasachstan verwendet. Umfang und Zeitplan sind jedoch noch offen.
Rosneft Deutschland ist der Ansicht, dass das Öl aus Rostock und Danzig nicht nur für den Betrieb der Raffinerien notwendig ist, sondern auch aus Kasachstan. „Wir brauchen alle drei Optionen“, sagte der Sprecher.
Seit Anfang des Jahres wird laut Beschluss der Bundesregierung kein russisches Öl mehr über die Druschba-Pipeline an PCK geliefert. Stattdessen fließt Rohöl zunächst durch den Rostocker Hafen. Die Raffinerie ist derzeit zu knapp über 50 % ausgelastet. Außerdem wird Öl über den Danziger Hafen geliefert. Laut PCK fahren neun von zehn Autos in Berlin und Brandenburg mit Schwedt-Kraftstoff.
Aufgrund der Mengen aus Polen und Kasachstan im Januar und Februar sowie Blendkraftstoffen geht das Bundeswirtschaftsministerium davon aus, dass die Raffineriekapazität auf rund 70 % gesteigert werden kann. Nach einem Ausbau der Leitung von Rostock nach Schwedt waren es vermutlich 75 % bis 80 %. Die Bundesregierung sieht keine Notwendigkeit für eine zweite Pipeline.
Zwei Tochtergesellschaften des russischen Staatsunternehmens Rosneft haben lange kein Interesse daran gezeigt, Rosneft aufzugeben. Infolgedessen entzog die Bundesregierung ihnen effektiv die Kontrolle über die PCK durch Hinterlegung. Die Raffinerie wird mittelfristig energieautark umgerüstet.