Als Frankfurt die beste Fußballmannschaft Deutschlands hatte, waren die meisten Eintracht-Fans im Stadion noch nicht einmal geboren. Das war 1959, und das war übrigens das einzige Mal. Nach dem 3:0-Erfolg am Samstag gegen Schalke 04 füllte sich die Tribüne mit Sehnsucht: „Deutscher Meister – nur SBU!“ Die Konstellation war wie aus dem Ruder gelaufen: Europa-League-Sieger und Champions-League-Achtelfinale, sowieso immer Ekstase, plötzlich Zweiter zu werden die Tabellenführung hinter Bayern München und Herausforderung für die Branchenführer beim Gipfeltreffen am kommenden Samstagabend. Doch Trainer Oliver Glasner war nach dem eher schwachen Jahresauftakt seiner Mannschaft nicht in der Rolle des Bayern-Jägers.
«Über die Tabellenposition im Januar habe ich mir nie Gedanken gemacht. Was zählt, ist die Bundesliga Ende Mai. Jetzt ist es völlig egal“, sagte der 48-jährige Österreicher. „Mir ist egal, was die Leute sagen. Wir werden für uns selbst sorgen. »
Natürlich sind Mains Ambitionen erheblich gewachsen. Sportdirektor Markus Krösche sagte unter der Woche: „Wir wollen immer das Maximum erreichen und uns nicht auf das Maximum beschränken.“ Aber der Titelkampf? Glasner erinnerte sich schnell an einen 6: 1-Sieg gegen die Bayern zu Beginn der Saison, nachdem er auf diesem Niveau gegen den Tabellenletzten Gelsenkirchen gewonnen hatte. Er meinte es auch “ganz ehrlich”, als er Schalke und seinem Kollegen Thomas Reis zu “einer sehr, sehr guten Leistung” gratulierte. “Wenn wir so viele Spiele wie heute bestreiten würden, würden wir in der Rückrunde relativ wenige Punkte holen”, warnte Glassner.
Dänemarks WM-Tore vor 50.000 Zuschauern werden oft nicht kategorisiert aber effizient Eintracht Frankfurt – Teilnehmer Jesper Lindström (22. Minute) sowie die eingewechselten Rafael Borré und Aurélio Buta (84./90.+1). Zur Freude von Glasner und Krosche war der Kolumbianer Boré in den letzten sechs Monaten zwar nicht mehr so stark wie in der vergangenen EM-Saison, aber durchaus in die Vorbereitungen eingebunden.
Und Buta – der Portugiese angolanischen Ursprungs, der letzten Sommer ablösefrei von Real Antwerpen kam und sich eine Verletzung nach der anderen zugezogen hat – gab sein Debüt. Da war es egal, dass der französische Vizemeister Randall Kolo-Mouani “morgens etwas krank war” (Glassner) und kaum Licht bekam.
Auf jeden Fall verkürzten die Frankfurter den Rückstand auf 5 Punkte, um mit Meister München gleichzuziehen und den SC Freiburg zu überholen. Apropos Freiburg: Nächster Gegner der Bayern in der England-Woche sind nicht die Hessen, sondern die Mannschaft von Christian Streich, die am Mittwochabend in Wolfsburg geschlagen wurde. Ein weiterer Grund für die Eintracht, ihren Erstliga-Wettbewerb in München vorübergehend zu verschieben.
Vor allem, weil das Team Nr. 2 viel zu tun hat. „Ich finde, wir haben nicht gut gespielt. Der Weg ist noch nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir sind noch nicht bei 100 Prozent“, kritisierte Krösche, betonte natürlich: „Wir haben jetzt zwei sehr schwere Spiele vor uns. „Glassner sagte stolz: „Wenn du gewinnst, kannst du vielleicht kritischer in deiner Analyse sein.“