Das überraschende Aus im Davis Cup traf die deutschen Tennis-Herren bis ins Mark. Daniel Altmaier weinte nach der Niederlage im entscheidenden Einzel gegen den Schweizer Routinier Stan Wawrinka auf der anschließenden Pressekonferenz bitterlich.
«Ich weiß nicht, wann ich nach einem Match schon einmal so emotional war», sagte der Debütant, der dem dreimaligen Grand-Slam-Champion über zweieinhalb Stunden einen packenden Fight geliefert hatte. Am Ende reichte es nicht ganz für den 24-Jährigen, weshalb Deutschland gegen die Schweiz überraschend mit 2:3 verlor.
Auch, weil sich Spitzenspieler Alexander Zverev nach seiner schweren Fußverletzung weiter auf einer sportlichen Achterbahnfahrt befindet. Am Freitag glänzte der Olympiasieger beim Zweisatzsieg gegen Wawrinka, am Samstag enttäuschte er bei der Zweisatz-Niederlage gegen Marc-Andrea Hüsler. «Nach einer Niederlage ist man immer enttäuscht, vor allem, wenn man für Deutschland spielt», sagte Zverev, dessen zwei Punkte fest eingeplant waren.
Weil es am Ende nur einer wurde und in Jan-Lennard Struff ein Punktegarant der vergangenen Jahre verletzt fehlte, muss Deutschland im September in die Playoffs um den Verbleib in der Weltgruppe. Nach dem erfolgreichen Abschneiden in den vergangenen Jahren, als das deutsche Team fester Bestandteil der Endrunde war, ein Rückschlag, der aber nichts an den großen Ambitionen in der Zukunft ändert. «Die Schweiz war einen Tick besser. Unsere Träume werden wir aber trotzdem nicht fallen lassen», sagte Teamchef Michael Kohlmann mit Blick auf das Ziel, erstmals seit 1993 einmal wieder die Davis-Cup-Trophäe nach Deutschland zu holen.