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Deutsche Schüler erzielen bei PISA-Studie bisher schlechteste Ergebnisse

Deutschland erleidet neuen Pisa-Schock: Noch nie schnitten deutsche Studierende in internationalen Bildungsstudien schlechter ab als in einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Pisa-Studie. Nach einer Analyse der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind...

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Deutsche Schüler erzielen bei PISA-Studie bisher schlechteste Ergebnisse

Im vergangenen Jahr testeten die Studienorganisatoren 15-Jährige in 81 Ländern auf ihre Fähigkeiten in Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen.Deutschland hat sich im Vergleich zur Vorgängerstudie 2018 in allen drei Bereichen verschlechtert. Sie liegen auch unter den Ergebnissen von 2001. Die erste PISA-Studie sorgte damals in Deutschland für großes Aufsehen, was in der Folge zu erheblichen bildungspolitischen Anstrengungen und damit zu einer ersten Leistungsverbesserung führte.

OECD Francesco Avvisati, Co-Autor der PISA-Studie, sagte in Berlin, dass die Verschlechterung der Situation in Deutschland „beispielloses Ausmaß“ habe. Die erzielten Ergebnisse liegen auf einem Niveau, das noch vor einigen Jahren von einem 14-Jährigen zu erwarten gewesen wäre. Es fehlt also ein Jahr Ausbildung.

Drei von zehn Schülern haben Mathe-Niveaus, die unter den Mindestanforderungen liegen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf ihr Leben. Beim Einkaufen fällt es diesen Jugendlichen schwer zu entscheiden, ob sich ein Sonderangebot lohnt.

Die Gruppe der leistungsschwächeren deutschen Studierenden ist in allen Bereichen gewachsen. Ohne zusätzliche Unterstützung werden sie den Herausforderungen des weiteren Studien- und Berufslebens nach Angaben der Studienveranstalter nicht gewachsen sein. Gleichzeitig wird der Pool talentierter Studierender in Deutschland immer kleiner. Dazu gehören 10 % Naturwissenschaften, 9 % Mathematik und 8 % Lesekompetenz.

Doris Lewalter, Projektleiterin bei Pisa Deutschland, sagte, die Gesamtergebnisse zeigten, dass „das deutsche Bildungssystem großen Handlungsbedarf hat“. Als Erklärung für das schlechte Abschneiden verwies Levart darauf, dass Deutschland nicht auf die Coronavirus-Pandemie vorbereitet sei. Darüber hinaus war die Studierendenpopulation im Vergleich zur vorherigen Pisa-Studie deutlich heterogener. 39 % der getesteten Jugendlichen hatten einen Migrationshintergrund. Vor zehn Jahren waren es gerade einmal 25 %.

Die diesjährige PISA-Studie konzentriert sich auf mathematische Fähigkeiten. Motivation und Interesse deutscher Studierender an Mathematik sind deutlich zurückgegangen. Die Studie erklärt dies unter anderem damit, dass der Lehrplan keine Rücksicht auf das Leben junger Menschen nimmt.

Die Studienorganisatoren empfehlen den Politikern, die Lesekompetenz von der Kindertagesstätte über die Vorschule bis hin zur weiterführenden Schule zu stärken. Insgesamt sei eine Weiterentwicklung der Lehre notwendig, sagte Levart.

„Die Ergebnisse sind alles andere als zufriedenstellend“, sagte die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU), Vorsitzende des Kultusministerrates (KMK). Die KMK verschärft derzeit ihre Empfehlungen für Grundschulen und bereitet sich darauf vor die Deutsch- und Mathematikkurse deutlich stärken. „Wir brauchen insbesondere eine gezielte Sprachförderung, die bereits in der frühen Bildung beginnt und langfristig bei den Lernenden ankommt.“ Jugendliche mit Migrationshintergrund brauchen besondere Unterstützung.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sagte, der Handlungsbedarf des Bildungswesens könne nicht größer sein. Bildung muss ganz oben auf der Tagesordnung jedes Landesregierungskabinetts stehen. „Als Bundesregierung sind wir bereit, die verantwortungsvollen Länder hier maßgeblich zu unterstützen.“

An dem in Schulen organisierten PISA-Test zur Neuerscheinung 2022 nahmen rund 690.000 15-jährige Schüler aus 81 Ländern teil, in Deutschland waren es 6.116 Teilnehmer. In den Bereichen Mathematik und Lesekompetenz liegen die Leistungen deutscher Schüler nahe am OECD-Durchschnitt, in den Naturwissenschaften sind sie etwas höher.

Studierende aus Singapur sind in allen drei geprüften Fähigkeitsbereichen führend. Insgesamt schnitten die asiatischen Länder und Volkswirtschaften am besten ab, wobei Japan, Südkorea und China in allen Bereichen am besten abschnitten. Nur estnische Studierende in Europa erzielten in allen drei Bereichen Ergebnisse und liegen damit an der Spitze.

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Quelle: www.stern.de

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