Im ersten Halbjahr 2023 ist die Zahl der insolventen Unternehmen in Rheinland-Pfalz deutlich gestiegen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hätten 330 Unternehmen solche Anträge gestellt, das seien rund 12 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (295), teilte das ONS am Montag in Bad Ems mit. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag bei 1.501, was ebenfalls einem Anstieg von 2 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 entspricht.
Nach Angaben der Landesämter waren in den ersten sechs Monaten insgesamt 1.839 Arbeitsplätze von der Unternehmensinsolvenz bedroht. Die Zahl der Bewerbungen ist etwas geringer als im ersten Halbjahr 2022. Die Agentur sagte, sie rechnet mit Forderungen von Gläubigern in Höhe von insgesamt 551 Millionen Euro, was einer Steigerung von 76 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Das bedeutet, dass jedes Unternehmen bei der Insolvenzanmeldung eine durchschnittliche Verschuldung von knapp 1,7 Millionen Euro hatte.
Die meisten Insolvenzanträge werden von Unternehmen der Baubranche eingereicht (82). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum soll dies eine Steigerung um 70 % bedeuten. Mit 6 Insolvenzen pro 1.000 wirtschaftlich aktiven Unternehmen weist die Stadt Zweibrücken die höchste Insolvenzquote auf. Die niedrigsten Werte (1,0) wiesen die Stadt Landau sowie die Regionen Alzey-Worms und Rhein-Hunsrück-Kreis auf.