Marcel Schäfer findet die Vergleiche mit der grandiosen Meisterschaftssaison 2009 etwas gewagt. Natürlich freute sich Wolfsburgs Sportdirektor über den 5:0-Sieg der Hertha. Doch auch der zweite große Bundesliga-Sieg innerhalb von drei Tagen konnte den ehemaligen Meister nicht aus der Ruhe bringen. „Auf der einen Seite haben wir jetzt die Hinrunde hinter uns und man muss immer ehrlich sein, wir wissen, wo wir herkommen“, warnte Schäfer noch in den Katakomben des Olympiastadions vor Übermut.
Sechs Siege in Folge, zehn Spiele ungeschlagen, dazu elf Tore in zwei Spielen in diesem Jahr, Trainer Niko Kovac hätte über das ganze Gesicht grinsen müssen. Aber er blickte sehr bewußt vom Rednerpult herunter. „Wir genießen den Moment und die Situation. Das ist mal wieder eine schnelle Wende. Wir fliegen nicht herum“, versicherte der Wolfsburger Coach.
Nach dem 6:0 gegen den SC Freiburg erteilte Wolfsburg den armen Berlinern in der ersten halben Stunde eine Fußballstunde. Aber auch Schäfer war in der zweiten Halbzeit 25 Minuten lang schlecht. „Gute Mannschaft glücklich heute Abend, glücklich morgen, Donnerstag und Freitag, Fokus auf die nächste Aufgabe“, forderte der Ex-Profi für das Auswärtsspiel am Samstag bei Werder Bremen.
Aber die Saisonziele werden immer realistischer. Der siebte Platz ist vorübergehend stabil. Für Schäfer ist die aktuelle Form mehr als eine „Momentaufnahme“. Für Kovac war klar: „Wir haben sehr deutlich gemacht, dass wir international spielen wollen. Wir haben noch 17 Spieltage zu absolvieren.“