Zu polizeilichen Angelegenheit - Der Vertreter sieht Probleme mit der Führungskultur der Polizei
Von der Sicht des Wertkommissars der Innenverwaltung Baden-Württemberg, Jörg Krauss, haben Polizei und andere Behörden in Sachen Führungskultur nachzukommen. Gespräche mit weiblichen und männlichen Mitarbeiter haben aufgedeckt, dass Angst vor Fehlern in der täglichen Arbeit besteht, da diese stets mit Versagen von Kollegen und Vorgesetzten assoziiert werden, laut dem Bericht des Kommissars. "Dies würde eine Kultur der Angst schaffen, die Neue Wege nicht anregt und etablierte Verfahren nicht in Frage stellt," heißt es im Papier.
Weiterhin haben viele Gesprächspartner eine intensiveer Unterstützung von der Führungsebene verlangt. "In manchen Fällen war das Gefühl der Allein gelassenheit präsent," schreibt Krauss in seinem Bericht. Bei Schwierigkeiten ist unklar, ob Unterstützung von der Führungsebene zu erwarten ist.
24 Aktionenempfehlungen für die Polizeiführung
Krauss und sein Team haben 24 Aktionenempfehlungen entwickelt, wie die Führungskultur der Innenverwaltung, insbesondere der Polizei, verstärkt werden kann. Beispielsweise soll bei der Personalauswahl mehr Aufmerksamkeit auf ihre sozialen Kompetenzen gelegt werden, statt nur auf ihre Bewertungen.
Des Weiteren empfiehlt Krauss eine positive Fehlerkultur. Führungspersonal soll die Bedingungen schaffen, dass Fehler offen angesprochen werden - ohne Angst vor negativen Konsequenzen. Regelmäßige Feedback zu Führungspersonal und die Kommunikationskultur sollen auch offener gemacht werden.
Weitere Vorschläge des Wertkommissars konzentrieren sich auf die Entlastung von Polizeibeamten administrativer Aufgaben, bessere Entwicklungsmöglichkeiten, besseres Ausrüstung für weibliche und männliche Mitarbeiter und die Stärkung sogenannter Tarifangestellter - also Angestellter, die keine Beamten sind.
Strobl: "Das wird umgesetzt"
Der CDU-Politiker und Innenminister Thomas Strobl hat angekündigt, dass die Vorschläge des Wertkommissars nicht einfach abgelegt werden. "Das wird umgesetzt," sagte Strobl. Er könne jedoch eine neue Führungskultur ohne die Unterstützung der gesamten Polizei einführen. "Ich kann Sie nicht einfach erzwingen. Das muss lebendig getragen und von Führungspersonal verströmt werden," so Strobl.
Bezüglich des Wunsches nach mehr Unterstützung sagte er: "Ich kann es leben. Ich stehe vor der Polizei - auch wenn die Luft verdichtet ist und viele Abschied nehmen." Er erwartet dies auch innerhalb der Organisation durch Vorgesetzte.
Die Polizeigewerkschaft sieht den Bericht des Wertkommissars als "Eid" für das Innenministerium und dessen Verständnis der Führung. "Das Papier fordert Änderungen in großen Teilen, die selbstverständlich und lange Zeit herausgearbeitet sein sollten," sagte die Gewerkschaft. Es ist beunruhigend, dass selbstverständliche Dinge in der Umgangssphäre und in der Organisationskultur nicht ein Konsens und nicht von allen Führungspersonal gelebt werden.
Das Gremium wurde als Folge des Vorfalls um den Polizeioberinspektor gegründet. Der höchste Polizeichef des Landes musste sich im vergangenen Jahr wegen Vorwürfen sexueller Belästigung vor dem Landgericht Stuttgart verantworten und wurde freigesprochen.
Der Vorfall führte auch zu einer Untersuchungskommission im Landtag des Bundeslandes. Es geht um die Förderungspraxis in der Polizei und die Frage, wie der nun suspendierte Polizeioberinspektor in seine hohe Position gelangt ist.
- In Anlehnung an die Empfehlungen des Wertkommissars Jörg Krauss hat Innenminister Thomas Strobl die Bedeutung der Umsetzung seiner Vorschläge zur Verbesserung der Führungskultur innerhalb der Polizei hervorgehoben, indem er sagte: "Das wird umgesetzt."
- Bei der Notwendigkeit nach mehr Unterstützung von der Führungsebene hat Innenminister Thomas Strobl die Notwendigkeit erkannt, dieses zu leben und die neue Führungskultur zu verstrahlen, statt sie einfach zu befehlen.
- Der Polizeiführer Thomas Strobl, konfrontiert mit der Kritik der Deutschen Polizeigewerkschaft bezüglich der aktuellen Fehlen selbstverständlicher Änderungen in der Führungsverhalten und der Organisationskultur, betonte die Verantwortung der Vorgesetzten, ein positives Beispiel für die neuen Führungsprinzipien innerhalb ihrer Reihen aufzubauen.